Wer putzt? Wer kocht? Wer pflegt Angehörige? In den meisten Fällen: Frauen.
Während die einen für ihre Arbeit bezahlt werden, arbeiten die anderen nicht umsonst, aber unsichtbar und unbezahlt. Für wichtige Aufgaben in unserer Gesellschaft gibt es keine Anerkennung und keinen Lohn – und sie sind ungerecht zwischen Männern und Frauen verteilt: Haushalt, Kochen, Pflege von Angehörigen und emotionale Arbeit wird im doppelten Ausmaß von Frauen geleistet als von Männern.
Was hat das mit Geschlechterrollen zu tun und welche Strukturen führen dazu?
„Unbezahlte Arbeit ist Arbeit, die tabuisiert wird, die verdrängt wird, die isoliert wird. Der einzige Sinn dieser Unsichtbarmachung ist, dass diese Arbeit weiter gratis stattfindet“, sagt Jelena Gučanin im Gespräch mit Sara Hassan.
Jelena Gučanin ist Journalistin (u. a. Wienerin, KUPFzeitung), ausgezeichnet mit dem Wiener Jungjournalistinnen-Preis und Mitautorin des Buchs „Wen kümmert’s? Die (un-) sichtbare Sorgearbeit in der Gesellschaft“ (erschienen im ÖGB-Verlag).