Vergangene Steuerreformen in Österreich auf einen Blick

Inhalt

  1. Seite 1 - Steuerreform 2004/05
  2. Seite 2 - Steuerreform 2009/10
  3. Seite 3 - Steuerreform 2015/16
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In den Medien wurde Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer oft zitiert, der im Zuge der geplanten Steuerreform 2019 von der „größten Steuerreform aller Zeiten“ sprach. Anlass genug, die letzten drei Steuerreformen Österreichs Revue passieren zu lassen.

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) bei einer Pressekonferenz zur Steuerreform im Bundeskanzleramt, am 13. März 2015. Foto (C) Georg Hochmuth / APA / picturedesk.com

Steuerreform 2015/Steuerreform 2016

Die 2015 beschlossene und 2016 durchgeführte Steuerreform fand ebenfalls unter einer rot-schwarzen Regierung statt und machte ein Volumen von rund 5 Milliarden Euro aus.

Ausgangspunkt für die Steuerreform war die ÖGB-Kampagne „Lohnsteuer runter!“, die mit insgesamt 882.184 Unterschriften ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen entlastete. Eine für ArbeitnehmerInnen wesentliche Maßnahme betraf die Tarifreform der Einkommensteuer. Eine enorme Steuerentlastung ergab sich für sie dadurch, dass der Eingangssteuersatz von 36,5 auf 25 Prozent gesenkt wurde. Das kam vor allem den unteren Einkommensschichten zugute.
Für jene Personen, die zu den Geringverdienern zählten, also jene unter 11.000 Euro Jahresverdienst, wurde im Zuge der Steuerreform in Österreich die Negativsteuer von 110 auf maximal 400 Euro ausgeweitet. Zudem wurde das Tarifsystem auf sechs Tarifstufen ausgebaut und ein Spitzensteuersatz von 55 Prozent für jene Personen eingeführt, deren Jahresverdienst über einer Million Euro liegt. Dieser Solidaritätssteuersatz wurde auf fünf Jahre beschränkt, betraf aber nur einen sehr vernachlässigbaren Teil der österreichischen Bevölkerung. Alles in allem brachte die Steuerreform eine enorme Entlastung für das Einkommen der ArbeitnehmerInnen.

Die Steuerreform 2015/16 brachte eine enorme Entlastung für das Einkommen der ArbeitnehmerInnen.

Familien profitierten von der Aufstockung des Kinderfreibetrags von 220 auf 400 Euro.

Unter diese Steuerreform fiel außerdem die Einführung der Registrierkassenpflicht sowie die Belegpflicht. Hintergedanke war die Betrugsbekämpfung, durch die die Steuerreform teilweise gegenfinanziert werden sollte. Auch die De-facto-Abschaffung des Bankgeheimnisses und die Bekämpfung von Sozialbetrug sollten dazu beitragen. Der größte Teil der Reform sollte jedoch durch „Selbstfinanzierung“ getragen werden.

Für KonsumentInnen kamen durch die Steuerreform Änderungen der Mehrwertsteuersätze zum Tragen. Einige der ermäßigten Steuersätze wurden von zehn auf 13 Prozent angehoben, wie beispielsweise im Kultur- und Unterhaltungsbereich. Darunter fallen Kinobesuche, Konzerttickets, Theaterbesuche. Aber auch Übernachtungen in Hotels und Pensionen sind davon betroffen.

Steuerreform 2019

Wenig verwunderlich, dass sich die geplante Steuerreform 2019 unter der schwarz-blauen Regierung wieder darauf konzentriert, dass Unternehmen entlastet werden. Ähnlich wie 2004 steht auch heuer wieder die Stärkung des Wirtschaftsstandortes als großes Ziel auf der Agenda. Was die geplante Steuerreform im Detail bringen wird, erklärt Arbeiterkammer-Steuerexperte Dominik Bernhofer im Interview.

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Über den/die Autor:in

Beatrix Ferriman

Beatrix Ferriman hat internationale Betriebswirtschaft an der WU Wien, in Thailand, Montenegro und Frankreich studiert. Sie ist Autorin, Schreibcoach sowie freie Redakteurin für diverse Magazine und Blogs.

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