Gabriele Zeman knöpfte sich in den vergangenen Jahren jeweils einen Ausbildungsschwerpunkt vor, angefangen von „Social Media“ mit Blog, Facebook, Foto- und Bildbearbeitung, Texte schreiben bis hin zu Führungsaufgaben, Teamwork, Kommunikation. Auch Sprache und Stimme, Image und Outfit standen auf dem Programm. Ihr Wunsch: mehr Bildungsangebote auf fortgeschrittenem Niveau. „Derzeit gibt es in dem ‚Advanced-Level-Bereich‘ nicht genug Bildungsangebote und es fehlen wichtige ‚Managementtools‘“, meint Zeman. „BetriebsrätInnen arbeiten auf Managementlevel, verfügen aber nicht über das nötige Wissen, das beispielsweise dem Management zur Verfügung steht“, so die Manpower-Betriebsrätin. Das umfasse betriebswirtschaftliches Know-how, Personalentscheidungstools oder Arbeitsplatzpsychologie. Ebenso zählt sie Verhandlungstechniken, Verknüpfung von Arbeits- und Steuerrecht, Lohn- und Gehaltsverrechnungsfragen nach Schwerpunkten, Präsentationstechniken und PowerPoint dazu. Ihr ist eines wichtig: dass „etwas mehr als nur Standard“ geboten wird.
Positiver Nebeneffekt
Ein positiver Effekt der Schulungen und Beratungen ist nicht nur, dass die BetriebsrätInnen ihr Know-how erweitern. Durch sie werden die BetriebsrätInnen auch im Auftreten gegenüber der Führungsetage gestärkt. „Ich profitiere bei Aufsichtsratssitzungen von den Schulungen. Ich trete sicherer auf“, erzählt Nordsee-Betriebsrätin Eberhart. „Das kommt mir bei Lohn- und Gehaltsverhandlungen zugute. Auch gegenüber der Geschäftsführung und den Personalchefs trete ich jetzt anders auf. Ich profitiere auch privat von den Schulungen“, freut sie sich über ihr gesteigertes Selbstbewusstsein.
Vielfältige Angebote und wertvolles Feedback
Gemeinsam mit dem Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB) bietet die AK eine breite Palette an Bildungsangeboten für BetriebsrätInnen an. „Zusätzlich unterstützen wir BetriebsrätInnen bei juristischen Fragestellungen, etwa bei Umstrukturierungen, Gesellschaftsrecht oder Arbeitsverfassungsgesetz“, erklärt Heinz Leitsmüller, Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft der AK Wien.
Außerdem erscheinen 50 Publikationen jährlich. Für die größten Branchen werden anhand von Bilanzanalysedaten und volkswirtschaftlichen Daten aktuelle Branchenreports erstellt. Der Zweck: „Damit BetriebsrätInnen einerseits die Entwicklung ihres Unternehmens mit jener der Branche vergleichen können, etwa anhand von Gewinnkennzahlen, Personalkennzahlen oder Investitionen“, erklärt Leitsmüller. „Andererseits dienen die Studien den Gewerkschaften als Orientierung bei den jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen.“
Die Arbeiterkammer greift die Erfahrungen der BetriebsrätInnen auf, schließlich arbeiten sie an der Basis und wissen am besten, wo der Schuh drückt. Laufend werden BetriebsrätInnen in Studien dazu befragt, welche Entwicklungen es in ihren Unternehmen gibt.
Linktipps
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