7,5 Arbeitsplätze nach 2,2 Jahren
Im Jahr 2016 wurde zum zweiten Mal die „European Start-up Monitor“-Studie (ESM) durchgeführt, die Start-ups in 18 Ländern vergleicht. Die österreichweite Auswertung übernahm das WU-Gründungszentrum, 134 Start-ups wurden dafür befragt. Die Kernbotschaft: In Start-ups arbeiten nach 2,2 Jahren 7,5 Menschen – inklusive der GründerInnen. Der Stoff, aus dem die Start-up-Träume sind, heißt Airbnb, Twitter, Uber oder Zalando. Es sind Konzerne mit über 10.000 MitarbeiterInnen und einem Firmenwert, der eine Milliarde Euro übersteigt.
In Österreich hat die Fitness-App Runtastic für Furore gesorgt. Sie brachte beim Verkauf an adidas 220 Millionen Euro ein. Das digitale Diabetes-Service-Management von mySugr wiederum nutzen eine Million Menschen, es beschäftigt ein Team von 40 Leuten. Der Einstieg des Pharmariesen Roche macht es zum internationalen Marktführer.
Europaweit werden Start-ups unterschiedlich definiert, weshalb sie die Statistik Austria nicht als solche erfasst. Idealerweise sollten sie in die Kategorie „Unternehmen mit dynamischem Wachstum“ fallen: Das sind Betriebe mit einer Umsatzsteigerung von zehn Prozent innerhalb eines Jahres und mehr als zehn MitarbeiterInnen. Auf den Großteil der Start-ups trifft das nicht zu. Natürlich gibt es besonders erfolgreiche Start-ups mit starkem Wachstum, etwa die Flohmarkt-App Shpock mit 120 Angestellten. Das Personal innerhalb eines Jahres zu verdoppeln gelang vielen erfolgreichen Teilnehmern der Puls4-Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Sie sind inzwischen Arbeitgeber von jeweils 15 bis 25 Personen.
Aktuell sind das Firmen wie Parkbob, die App zum Parkplatz-Finden, der alternative Skischuh-Produzent Freemotion oder Playbrush. Letzteres ist ein Zahnbürstenaufsatz, der mit einem Smartphone verbunden ist und so Zähneputzen zum interaktiven Mini-Spiel macht, das durch die Putzbewegungen den Fortgang der Geschichte steuert, um so Karies-Monster zu bekämpfen oder die Zahnfee zu retten.
Unternehmertum als Unterhaltungsprogramm trifft den Publikumsgeschmack. Die Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ läuft bereits in der vierten Staffel und erreichte bisher 1,8 Millionen ZuseherInnen. Allein in der vierten Staffel machten die beteiligten Investoren 6,7 Millionen Euro für insgesamt 60 Start-ups locker. Eines davon ist Hokify, angelehnt an das Wort „Hockn“ für Arbeit: ein Tool zur Jobsuche und Bewerbung am Smartphone mit dem Branchenfokus Gastgewerbe und Handwerk. Zusätzlich zu der Investment-Million erhielten sie 450.00 Euro von Business Angels, die Folge war ein rascher Anstieg auf 18 MitarbeiterInnen.