Start-up-Slang

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Arbeit&Wirtschaft erklärt die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Beschleuniger, Wirtschaftsengerln und digitalen UreinwohnerInnen.

Inkubator

Der Inkubator ist – wie sein Wortursprung aus der Welt der Medizin – eine Art „Brutkasten“ für junge Unternehmen. Inkubatoren können Unternehmen, Universitäten oder öffentliche Einrichtungen sein, die den Start-ups Infrastruktur zur Verfügung stellen. Dies kann durch Beratung und Coaching, Ausstattung mit der richtigen Infrastruktur und Büroräumen bis hin zu Services wie Unterstützung bei der Erstellung von Businessplänen geschehen.

Unter optimalen Bedingungen können Start-ups erfolgreich in das Geschäftsleben starten. Im Unterschied zu Acceleratoren konzentrieren sich Inkubatoren weniger auf schnelles Wachstum, sondern versuchen eher, das richtige Tempo für das jeweilige Start-up zu finden. Durch Inkubatoren unterstützte Unternehmen haben daher eine bessere Wachstumschance und eine Überlebensrate, die bis ca. 85 Prozent erreichen kann.

Lean Start-up

Lean Start-up bezeichnet einen noch relativ neuen Ansatz der Unternehmensgründung. Das Kennzeichen von Lean Start-ups ist, dass alle Prozesse möglichst kurz und effizient gehalten werden sollen, indem beispielsweise das KundInnenfeedback sehr früh eingeholt wird und direkt in die weitere Produktentwicklung einfließen kann. So kann das Produkt parallel zum Markt und nicht daran vorbei entwickelt werden.

Silicon Valley

Das Silicon Valley ist das Mekka der Hochtechnologie und globalen Start-up-Szene. Eingebettet im Süden der San-Francisco-Bucht ist das Silicon Valley mit 2.000 km2 Fläche ein riesiges Forschungs- und Industriegebiet, in dem sich vor allem in den letzten Jahrzehnten unzählige IT-Unternehmen, Hightech-Betriebe und Start-ups niedergelassen haben. Zu den berühmtesten gehören Apple, Cisco, Facebook, Amazon, Intel und Adobe.

Entstanden ist das Silicon Valley durch die Gründung des Stanford Industrial Park der renommierten Stanford University, einer der forschungsstärksten Hochschulen weltweit. Viele AbsolventInnen, aber auch ehemalige MitarbeiterInnen von Elektronikfirmen ließen sich in der Nähe der Universität nieder und gründeten neue Unternehmen, entwickelten Ideen und Produkte. Ab den 1990er-Jahren, als die Hochtechnologie boomte, entwickelte es sich zu einem Standort für Informationstechnologie und Hightech-Industrie. So sind die Gründer von Google, Yahoo und Hewlett-Packard ehemalige Stanford-Absolventen.

Spin-off

Als „Spin-off“ bezeichnet man die Gründung eines Start-ups aus einer bestehenden Organisation.

Start-up

Start-up ist die englische Bezeichnung eines neu gegründeten Unternehmens, das sich in der ersten Phase des unternehmerischen Lebenszyklus befindet. Ein Kriterium, um als „Start-up“ und nicht als „junges Unternehmen“ bezeichnet zu werden, ist der Grad der Innovation, die Suche nach dem „next big thing“. Im Unterschied zu einem gewöhnlichen Betrieb haben Start-ups das Potenzial, zu wachsen und groß zu werden. An großen Ideen mangelt es meist nicht, dafür stellt die Finanzierung oft die größte Herausforderung dar, das Startkapital ist stark begrenzt. Aus diesem Grund streben viele Start-ups frühzeitig nach Ausweitungen der Geschäfte, die durch Business Angels oder Venture Capital unterstützt werden können.

Sweat Equity

Sweat Equity ist der unentgeltliche Einsatz von GründerInnen in ihr Unternehmen und bedeutet wörtlich übersetzt Eigenkapital („Equity“) aus Schweiß („Sweat“). Der Gründer investiert Eigenleistung – sei es lange Arbeitsstunden, durchgearbeitete Nächte und „schweißtreibende“ Situationen –, um sein Unternehmen ins Laufen zu bringen. Die Sweat Equity kann bei einer erfolgreichen Gründung in Unternehmensanteile umgerechnet und so quasi verrechnet werden.

Unicorn

Start-ups, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet werden, werden als „Unicorns“ (Einhörner) bezeichnet. Ende Jänner 2016 gab es weltweit 152 Unicorns, deren Ranking der Fahrtendienst Uber anführt, der mit 51 Milliarden Dollar als das am höchsten bewertete Unicorn gilt. Laut dem US-Magazin „Fortune“ firmieren unter den 50 weltweiten Unicorns mit dem höchsten Marktwert nur fünf europäische Firmen, der Großteil ist in den USA beheimatet, an zweiter Stelle folgt China.

Venture Capital

Wenn eine Beteiligungsgesellschaft – auch Venture-Capital-Gesellschaft genannt – sich mit Kapital an Start-ups beteiligt, nennt man dieses Venture Capital. Die Beteiligungsgesellschaft schaltet sich meist dann ein, wenn bereits marktreife Produkte vorliegen, und beschränkt sich meist nur auf eine Entwicklungsphase des Start-ups – z. B. Early oder Expansion Stage. Als Gegenleistung erhofft sich die Beteiligungsgesellschaft keine Dividenden- oder Zinszahlungen, sondern Gewinne aus dem Exit.

Linktipp:
www.gruenderszene.de

Von
Maja Nizamov

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 5/17.

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