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Von Block-Chain über Digitales Shopfloor Management bis hin zu verschwommenen Wertschöpfungsketten: Begriffe aus der digitalen Welt

Block-Chain

Bezeichnet eine dezentrale Datenbank. Eine Block-Chain wird ständig erweitert, vergleichbar einer Kette, der am unteren Ende ständig neue Elemente hinzugefügt werden. Block-Chains sind dezentral, das bedeutet, dass die Datenbank nicht auf einem Server oder bei einem Unternehmen liegt, sondern über viele Computer verteilt ist. Es gibt niemanden, dem die Block-Chain gehört. Sie ist schwer zu manipulieren oder zu hacken. Viele Unternehmen testen gerade, wie die Block-Chain-Technologie für sie anwendbar ist. Noch ist nicht gewiss, ob und wie sich die Technologie weiterentwickeln wird.

Data-Mining

Bezeichnet die die systematische Anwendung computergestützter Methoden, um in vorhandenen Datenbeständen Muster, Trends oder Zusammenhänge zu finden. Anwendungen sind beispielsweise im Marketing, im Finanz- und Versicherungswesen, im Onlinehandel, in der Verbrechensbekämpfung oder in der Medizin zu finden. Allerdings können falsche Zuschreibungen entstehen oder aus Zusammenhängen Schlüsse gezogen werden, die sich statistisch nicht ziehen lassen und für ArbeitnehmerInnen zu ungerechtfertigten Folgen führen. Außerdem ist es datenschutzrechtlich äußerst bedenklich.

Digitalisierungsdividende

Durch den Einsatz von Technik in der Industrie und Dienstleistung werden hohe Produktivitätsgewinne erwartet. Aus ArbeitnehmerInnensicht gilt es, einen Anteil dieser Profite durch ein angepasstes Steuersystem abzuschöpfen, um sie für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.

Digitales Shopfloor Management

In der vernetzten Fabrik müssen MitarbeiterInnen komplexe IT-Systeme überwachen und als flexible und kreative ProblemlöserInnen agieren. Ein Instrument zur Unterstützung der MitarbeiterInnen in diesem Prozess bildet das Shopfloor Management. Es bedeutet „Führung am Ort der Wertschöpfung“ oder „Führung am Ort des Geschehens“. Alles soll darauf ausgerichtet werden, dass die Produktion möglichst gut und fehlerfrei funktioniert. Es ist ein ganzheitliches Führungsinstrument, das von der Produktion ausgehend auf administrative Bereiche ausgedehnt wurde. Dabei spielen flache Strukturen, Visualisierung und Kennzahlen eine wichtige Rolle.

Digitales Personalmanagement

Die Digitalisierung verändert auch das Personalmanagement. Personal kann über Internet-Stellenbörsen angeworben werden. Über Karrierenetzwerke wie LinkedIn können ArbeitnehmerInnen sich untereinander und mit Arbeitgebern verknüpfen. Gefahren aus ArbeitnehmerInnensicht liegen etwa in neuen Formen der Überwachung.

Standardisierung

Bezeichnet eine Vereinheitlichung von Produkten, Bauteilen oder Verfahren nach bestimmten Mustern. Auch im Managementbereich werden Prozesse vermehrt standardisiert. Unter dem Begriff „Shared Services“ werden diese standardisierten Prozesse dann ausgelagert, etwa die Buchhaltung, die Lohnverrechnung oder IT-Dienstleistungen. Standardisierte Prozesse eignen sich in weiterer Folge auch besonders gut zur Automatisierung.

Verschwommene, intransparente Wertschöpfungsketten

Wertschöpfungskette bezeichnet alle Aktivitäten eines Unternehmens in der Herstellung und Vermarktung eines Produkts. Die Digitalisierung ermöglicht Geschäftsmodelle, in denen einzelne Aktivitäten zunehmend flexibel verschoben werden können.

Aus einer Wertschöpfungskette, in der eine Leistung von einem Akteur zum nächsten weitergereicht wird, entsteht ein schillerndes Wertschöpfungsnetzwerk, in dem die Art der Leistungserbringung (Outsourcing, Crowdworking, Personalbereitstellung, Partnerunternehmen) und die Rollen ständig verändert werden. Der Auftraggeber der Wertschöpfungskette hat volle Kenntnis darüber, für Außenstehende sind die einzelnen Mitglieder der Kette meist intransparent.

Es verschwimmen auch die Grenzen zwischen Produktion und Dienstleistung – eine Turbine für ein Kraftwerk wird heute nach der Lieferung weiter „betreut“, Daten werden gesammelt, um die zukünftige Produktion zu optimieren und Service und Wartung gehören mittlerweile ebenfalls zum Normalbetrieb. Es verschwimmen aber auch die Grenzen zwischen KonsumentInnen und ProduzentInnen (= ProsumerInnen).

Mehr:

http://www.arbeitfairgestalten.at/glossary/

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 5/18.

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