Reportage: Pionierinnen des Wandels

In der autofreien Siedlung gestalten die BewohnerInnen viele Bereiche des Zusammenlebens mittels eines Beirats eigenverantwortlich. Das zahlt sich aus: Die Betriebskosten liegen signifikant unter jenen anderer Anlagen.
Fotos (C) Markus Zahradnik

Inhalt

  1. Seite 1 - Bedeutet klimafreundliches Leben Verzicht?
  2. Seite 2 - Autofreiheit
  3. Seite 3 - Leistbare Bio-Produkte
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Kaum eine Debatte kommt momentan ohne die falsche Vorstellung aus, klimafreundliches Leben sei mit Verzicht gleichzusetzen. Eine klimafreundliche Welt aber kann nicht nur die Erde aufatmen lassen, sondern auch die Menschen. Und sie kann ein Plus an Lebensqualität bringen. Drei Frauen erzählen von einer solchen Verbesserung.
Verfolgt man die Diskussionen über den Klimawandel, so bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn immer wieder wird eine Behauptung wiederholt: Es wird unbequem. Ohne Verzicht, so behaupten jedenfalls manche, werde es nicht gehen. Nur stimmt denn das wirklich? Könnte eine nachhaltig organisierte Welt nicht vielleicht sogar eine sein, die mehr Lebensqualität bringt? Und ist denn die heutige Welt wirklich so bequem, wie uns gerne suggeriert wird?

In der kapitalistischen Gesellschaft wird Leistung honoriert. Konsum ist die Belohnung.

Astrid Felsenreich, psychosoziale Beraterin und Leiterin eines Yoga-Studios

Dass die heutige Welt ganz und gar nicht stressfrei ist, davon kann Astrid Felsenreich ein Lied singen. Die Wienerin führt ein Yoga-Studio, arbeitet mit geflüchteten Frauen und begleitet als psychosoziale Beraterin Menschen in Entwicklungsphasen, bei Veränderungsprozessen und in Krisensituationen. „In der kapitalistischen Gesellschaft wird Leistung honoriert. Konsum ist die Belohnung“, bringt Felsenreich ein großes Problem auf den Punkt. Mehr als das: Menschen wird vorgegaukelt, dass sie über Konsum die Chance haben, den Anschluss an bessergestellte Schichten halten zu können oder zu finden.

Autofreie Idylle.

Wenn sich der Wert eines Menschen daran bemisst, dass er eine Vielzahl an Objekten besitzt, sich aber viele Menschen diese trotz harter Arbeit nicht leisten können, so produziert dies Stress und Überforderung. „Die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten, auch im Konsum, werden genützt, um sich über wenig befriedigende Zustände aller Art hinwegzutrösten“, so Felsenreich. „Letztlich erfahren wir im Materiellen aber keine Befriedigung. Die Hoffnung darauf ist eine Illusion“, hält sie fest.

Letztlich erfahren wir im Materiellen aber keine Befriedigung. Die Hoffnung darauf ist eine Illusion.

Astrid Felsenreich, psychosoziale Beraterin und Leiterin eines Yoga-Studios

Dass Stress und Überforderung der Menschen zugenommen haben, wissen die ExpertInnen aus AK und Gewerkschaften nur allzu gut. Dies betrifft nämlich nicht nur die Freizeit, sondern auch den Arbeitsplatz selbst. Der 12-Stunden-Tag hat den Druck auf ArbeitnehmerInnen noch weiter erhöht, obwohl dieser schon zuvor hoch war. Laut einer Studie von EU-Kommission und OECD aus dem Jahr 2015 waren 17,7 Prozent der ÖsterreicherInnen von psychischen Erkrankungen betroffen, die Folgekosten werden auf beinahe 15 Milliarden Euro geschätzt.

Autofrei in Floridsdorf

Immer mehr Menschen leiden also unter den Überforderungen, die Reizüberflutung und Arbeitsdruck mit sich bringen. Vieles deutet darauf hin, dass nicht nur die natürlichen Ressourcen überbeansprucht werden, sondern auch die menschlichen. Wenn man also über Nachhaltigkeit nachdenkt, sollte man auch die Psyche des Menschen im Auge behalten.

2018 gab es in Österreich um zwölf Prozent weniger Pkw-Lenkberechtigungen als noch im Jahr 2011.

Verzicht kann bisweilen sogar mehr Freiheit und Lebensqualität bedeuten. Wie angenehm es sein kann, gar kein Auto besitzen zu müssen und bei Bedarf auf Carsharing oder andere Varianten zugreifen zu können, wissen viele StadtbewohnerInnen. Zwar sind es sicherlich auch finanzielle Gründe, weshalb immer mehr junge Menschen nicht einmal mehr einen Führerschein haben. Österreichweit nimmt die Zahl der neu erteilten Pkw-Lenkberechtigungen stetig ab, 2018 waren es um zwölf Prozent weniger als noch im Jahr 2011.

In Hochbeeten auf dem Dach ziehen die BewohnerInnen Obst und Gemüse,

Fakt ist aber auch, dass dies viele Menschen nicht als Verzicht empfinden, sondern vielmehr als Entlastung, nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht. Voraussetzung dafür ist freilich ein gutes Angebot an öffentlichem Verkehr. Dass das gut funktioniert, zeigt ein Projekt im Wiener Arbeiterbezirk Floridsdorf. Dort hat man eine Siedlung gebaut, in der man als AnwohnerIn gar kein Auto besitzen darf. „Wir sind sehr aktiv aufgenommen worden“, erinnert sich Eva Adam* an ihren Einzug in die autofreie Mustersiedlung vor mittlerweile 19 Jahren. „Die Nachbarn sind auf uns zugekommen. Es war sehr erwünscht, dass wir uns wohlfühlen und integrieren“, erzählt sie.

Adam sitzt auf dem begrünten Flachdach eines der sechsstöckigen Häuser der Anlage. Von dort kann der Blick weit schweifen: auf die Hügel des Wienerwaldes auf der einen Seite, die Skyline der Donau-City auf der anderen und nach unten auf den Fußballplatz des SR Donaufeld. Schmerzlicher Verzicht fühlt sich jedenfalls anders an, wie Adams Schilderungen bestätigen.

Die BewohnerInnen verpflichten sich im Mietvertrag, kein eigenes Auto zu besitzen oder dauerhaft zu nutzen. So war es möglich, dass nicht – wie eigentlich vom Wiener Garagengesetz vorgeschrieben – für jede Wohnung auch ein Stellplatz gebaut werden musste. Die dadurch frei gewordenen finanziellen Mittel wurden in die Einrichtung von Gemeinschaftsräumen investiert, etwa das mit einer Küchenzeile ausgestattete sogenannte „Wohnzimmer“. Dort kann man sich zwanglos treffen, aber auch Feierlichkeiten organisieren. Es ist immer gut gebucht.

In Hochbeeten auf dem Dach ziehen die BewohnerInnen Obst und Gemüse, das gut gedeiht. Himbeerstauden und Paradeiser wuchern geradezu überbordend. „Ich empfinde das als absoluten Luxus“, sagt Adam. Auch Fitnessraum, Sauna, Jugendraum sowie zwei Werkstätten gibt es. Letztere dienen einem bewussteren Umgang mit Ressourcen auch insofern, als die Bewohner dort Werkzeug aller Art ausleihen können, anstatt es selbst anschaffen zu müssen. Auch der liebevoll und aufwändig gestaltete, gut gepflegte Grünraum zwischen den Häusern ging sich in dieser Form nur deshalb aus, weil man sich Parkplätze ersparte. Kein schlechter Tausch.

„Die Nachbarn sind auf uns zugekommen. Es war sehr erwünscht, dass wir uns wohlfühlen und integrieren.“

Im Lauf der Zeit stellte sich heraus, dass selbst die vorhandene Mindestanzahl von Stellplätzen nicht in Anspruch genommen wurde. Somit finden sich mittlerweile auch im eigentlich dafür vorgesehenen Keller Fahrräder. In erster Linie sind diese aber in großen Standboxen untergebracht, die an zentralen Punkten der Siedlung stehen und schnelle Verfügbarkeit garantieren. „Superpraktisch“, sagt Adam. „Du gehst aus der Wohnung, holst das Rad heraus und bist weg. Du musst es nicht erst irgendwo hinauf- oder hinuntertragen.“ Es ist ein durchaus ungewohnter Anblick, die schiere Anzahl an Drahteseln erinnert an niederländische Verhältnisse.

Du gehst aus der Wohnung, holst das Rad heraus und bist weg. Du musst es nicht erst irgendwo hinauf- oder hinuntertragen. Ich habe nicht vorgehabt, in der Stadt ein Auto zu halten.

Eva Adam*, Bewohnerin der autofreien Siedlung

Dass zumindest punktuell Menschen beginnen, sich den städtischen Raum wieder anzueignen (und damit dem Auto abzuringen), macht Hoffnung. Gelänge das in größerem Maßstab, käme eine solche Entwicklung nicht zuletzt jenen weniger begüterten Menschen zugute, die überproportional von durch Straßenverkehr verursachter Lärm- und Luftbelastung betroffen sind. „Der gemeinsame Nenner Autofreiheit stellt für viele, die hier bewusst eingezogen sind, den Kristallisationspunkt für ein Gemeinschaftsgefühl dar“, sagt Adam, die sich beruflich um die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt bemüht. Auch bei ihr selbst sei das so gewesen.

„Ich habe nicht vorgehabt, in der Stadt ein Auto zu halten.“ Als sie noch am niederösterreichischen Land lebte, habe sie ihr Fahrzeug als Last empfunden. Es war eine Art notwendiges Übel, auch weil sich ein Abhängigkeitsverhältnis herausgebildet hatte: Angesichts eines unzureichend ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes war es ohne eigenen Pkw unmöglich, das Leben zu organisieren. „Aber ich habe nie eine positive Beziehung zu diesem Fahrzeug gehabt.“ Die Siedlung in Floridsdorf hingegen ist gut an Öffis angebunden, mit Straßenbahn und S-Bahn ist der Bahnhof Praterstern – und damit eigentlich auch bereits die Innenstadt – in etwa 20 Minuten erreichbar.

„Es hat mich erschüttert, wie viele Lebensmittel im Müll landen.“ – Margret Zimmermann

Bio, punktgenau

Szenenwechsel in den 8. Wiener Gemeindebezirk. Auch in der bürgerlichen Josefstadt kann man ein Beispiel dafür finden, wie anderes Wirtschaften bessere Lebensqualität mit sich bringen kann. Margret Zimmermann sitzt in ihrem kleinen Verkaufsraum und blickt zurück. „Es hat mich erschüttert, wie viele Lebensmittel im Müll landen“, erinnert sie sich, wie der Weg begann, der sie zu diesem Geschäft brachte. „Auf der anderen Seite habe ich die wunderbaren Produkte österreichischer KleinbäuerInnen gekannt und geschätzt, die allerdings in Wien kaum irgendwo zu bekommen waren. Ich habe mir gedacht: Da muss man doch irgendetwas machen.“ Und genau so war es dann auch. Zimmermann, die aus der Sozialarbeit kommt, gründete essenswert.at, sozusagen die Synthese ihrer Beobachtungen. Sechs Jahre ist das nun her. Der Name ihres Unternehmens ist Programm und Ausdruck der Wertschätzung für Lebensmittel. So, wie auch die Wiener Tafel.

Sehr schnell, erinnert sich Zimmermann, hatte sie das knackige Konzept beisammen, das da lautet: „Die Kunden bestellen im Webshop, was sie haben wollen, die bäuerlichen Produzenten liefern ganz frisch, woraufhin die Leute ihren Einkauf hier abholen.“ Die KundInnen bekommen genau das, was sie wollen. Nichts bleibt übrig. Das Geschäft ist folglich nur einmal in der Woche geöffnet, nämlich am Freitag nach der Anlieferung. Es ist dann mit einer großen Vielfalt an Produkten gefüllt, leert sich daraufhin aber wieder, bis nur einige wenige haltbare Lebensmittel übrig bleiben.

Margret Zimmermann, die aus der Sozialarbeit kommt, gründete essenswert.at in der Wiener Josefstadt.

Ihre LieferantInnen sucht Zimmermann selbst aus, mittlerweile verfügt sie über eine „feine Sammlung an Produzenten“. Regional, bio, fair – das sind ihre Orientierungsmarken. Aus dem Primat der kurzen Wege folgt, dass die meisten der Produkte von essenswert.at aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland kommen. „Vielleicht noch ein Käse aus der Steiermark, aber dann ist es aus“, sagt Zimmermann. „So ist es auch einfacher, die Kontrolle zu behalten, alles bleibt überschaubar.“ 99 Prozent der Lebensmittel haben ein Bio-Zertifikat, alle sind palmölfrei. Die BäuerInnen bekommen für ihre Produkte, was sie verlangen. „Es wird nicht gehandelt oder gefeilscht.“

Menschliches Maß

Auf Preisdruck zu setzen widerspricht Zimmermann zutiefst. Sie sieht ihre Herangehensweise als Beitrag, um kleinteilig strukturierte Landwirtschaft zu erhalten: „Es sperren ständig Höfe zu, das Ergebnis ist, dass nur noch im großen Stil für die wenigen Supermarktkonzerne produziert wird.“ Und schließlich gehe es ja auch um Arbeitsplätze, nicht zu vergessen deren Ausgestaltung. Das menschliche Maß ist Zimmermann wichtig, sie setzt auf Familienbetriebe, in denen oft noch mehrere Generationen zusammenarbeiten. Sie sind flexibel und können auf veränderte Umweltbedingungen rascher reagieren.

Es sperren ständig Höfe zu, das Ergebnis ist, dass nur noch im großen Stil für die wenigen Supermarktkonzerne produziert wird.

Margret Zimmermann, Betreiberin essenswert.at

Auch der Erhalt des Artenreichtums bleibt im Blick: Auf so manchem Hof wird Saatgut selten gewordener Nutzpflanzen kultiviert, bewahrt man alte Sorten, züchtet vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Eine solche Diversifizierung hat darüber hinaus auch den Effekt, dass die Bauern und Bäuerinnen bei Weitem nicht so stark von Ernteausfällen betroffen sind, wie das bei industriell ausgerichteter Landwirtschaft der Fall ist. Heraus kommt Qualität, die sich auszahlt: für die KonsumentInnen im unvergleichlich besseren Geschmack, für die LandwirtInnen, weil sie von ihrer Arbeit leben können – und für die Umwelt, die weniger belastet wird.

Regional, bio, fair: Margret Zimmermann und ihre Kolleginnen mit frisch im Geschäft eingelangtem Gemüse.

„Wir bieten alles an, was es an Lebensmitteln in Österreich gibt“, sagt Zimmermann. Aber natürlich ist bei essenswert.at nicht jederzeit alles verfügbar. „Wenn man sich überlegt, wie Erdbeeren im Winter schmecken, fällt ein Verzicht aber leicht.“ Warte man auf die Reifezeit, werde man durch die Freude am Aroma belohnt. Saisonale Ernährung sei darüber hinaus gesünder. „Es gibt immer genug, man muss sich halt vielleicht beim Kochen ein bissl was überlegen: Was gibt’s und was mache ich damit?“ Das Argument, viele Menschen könnten die höheren Ausgaben für Bio-Lebensmittel nicht stemmen, lässt Zimmermann nicht gelten: „Es ist leistbar. Was man bei mir bekommt, ist im Schnitt etwas teurer als beim Supermarkt-Diskonter. Aber nicht alle Produkte sind teurer.“ Dazu kommt, dass bei den Supermarktpreisen so manche Kosten nicht berücksichtigt sind. Denn auf Dauer müssen alle SteuerzahlerInnen für die Schäden aufkommen, die von der konventionellen Landwirtschaft verursacht werden. Sie müssen diesen Preis halt nicht an der Supermarktkasse bezahlen. Zudem gibt es einen eklatanten Qualitätsunterschied: „Deshalb ist es ohnehin ein Vergleich von Äpfeln und Birnen“, hält Zimmermann fest. „Man muss sich entscheiden, wofür man Geld ausgibt, was einem etwas wert ist.“

(Bio) ist leistbar. Was man bei mir bekommt, ist im Schnitt etwas teurer als beim Supermarkt-Diskonter. Aber nicht alle Produkte sind teurer.

Margret Zimmermann, Betreiberin essenswert.at

Aktionen und Lockangebote der Supermärkte verführen zudem dazu, mehr zu kaufen, als gebraucht wird. Oder dazu, gar nicht genau zu überlegen, was man denn wirklich braucht. Die AK schätzt, dass 70 Prozent der Einkäufe in Österreich ungeplant geschehen. „Viel wird dann weggeworfen – und das hat ja auch etwas gekostet: nicht nur die Umwelt, sondern auch die KonsumentInnen“, so Zimmermann.

Die BäuerInnen bekommen für ihre Produkte, was sie verlangen. „Es wird nicht gehandelt oder gefeilscht.“

Laut dem im August veröffentlichten Bericht des UNO-Weltklimarats werden zwischen 25 und 30 Prozent aller weltweit produzierten Lebensmittel verschwendet oder weggeworfen. In Österreich allein fallen laut einer Bestandsaufnahme des Ökologie-Instituts im Jahr 760.000 Tonnen Nahrungsabfälle an. Deshalb kann man allein schon mit einer besseren Einkaufsplanung einen großen Beitrag leisten. Bei essenswert.at jedenfalls bleibt den KundInnen gar nichts anderes übrig, denn bis Dienstag muss bestellt werden. „Da braucht es ein bisschen Vorausschau“, sagt Zimmermann. „Man kann dann nicht am Donnerstag sagen, dass man ganz etwas anderes will.“ Sie beobachtet, dass das für viele Leute ein Problem darstellt. Die Umstellung fällt schwer. „Man muss sich darauf einlassen, bis sich ein Rhythmus einstellt.“

Zimmermann verschweigt nicht: Als kleines Geschäft zu überleben, der Marktmacht standzuhalten, ist nicht einfach. Schließlich weist Österreich europaweit die höchste Filialdichte an Supermärkten auf. Auch was die Marktkonzentration betrifft, liegt das Land im Spitzenfeld. „Da könnte die Politik schon lenkend eingreifen“, findet Zimmermann. Und zwar nicht nur, weil es diese Zustände nachhaltig orientierten Initiativen wie der ihren unnötig schwer machen.

„Viel wird dann weggeworfen – und das hat ja auch etwas gekostet: nicht nur die Umwelt, sondern auch die KonsumentInnen.“ – Margret Zimmermann

Wenn man sich noch einmal all diese Aspekte durch den Kopf gehen lässt, so wird deutlich: Der Weg zu einer ökologischen Welt ist komplex. Die Erzählung vom Verzicht jedenfalls greift viel zu kurz. Vielmehr lässt sich viel gewinnen. Selbst die Wiener Beispiele werfen nur Schlaglichter auf eine Welt, die nicht nur anders, sondern besser sein könnte. Das macht Mut, denn es gibt schlichtweg keine Alternative mehr zum Umbau unserer Gesellschaft hin zu Ökologisierung und einer nachhaltigen Lebensweise. Nur so nämlich lässt sich das Szenario einer Klimakatastrophe noch vermeiden.

Von
Michael Robausch und Sonja Fercher

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 7/19.

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