Reportage: Letzte Chance

Inhalt

  1. Seite 1 - Vermittlungshindernisse
  2. Seite 2 - Arbeit genug
  3. Seite 3 - Wiedergewonnenes Selbstvertrauen
  4. Seite 4 - Aufschwung spürbar
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Trotz derzeit sinkender Arbeitslosenzahlen finden am ersten Markt nicht alle Platz. Für viele bieten die Initiativen am erweiterten Arbeitsmarkt endlich wieder eine Perspektive.

Pufferzone MigrantInnen

Foto (C) Volkshilfe Wien

„MigrantInnen stellen einen Puffer am Arbeitsmarkt dar“, heißt es im Abschlussbericht des Forschungsprojekts über Integrationsmaßnahmen und Arbeitsmarkterfolg von Flüchtlingen (FIMAS). Sie werden als Erste entlassen, sind öfter in prekären Arbeitsverhältnissen und häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Zieht die Konjunktur an, schaffen sie rasch den Einstieg, meist aber wieder nur in prekäre Posten.

Aufschwung spürbar

Auch bei FAIR, der Beratungsstelle für MigrantInnen mit unterschiedlichen Aufenthaltstiteln, ist der aktuelle Wirtschaftsaufschwung zu spüren. „Allein heuer hat fast die Hälfte unserer Klienten und Klientinnen Arbeit gefunden“, freut sich Johanna Reithner, Projektleiterin der FAIR-Beratungsstelle, deren Trägerin die Volkshilfe Wien ist und die mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) kooperiert. Im Schnitt der letzten Jahre fanden rund 45 Prozent der in St. Pölten beratenen Personen ein Dienstverhältnis oder kamen in eine weiterführende Schulung. „Niemand hat sie unter Auflagen zugewiesen: Die Menschen kommen freiwillig. Wir sehen, wie sehr sie arbeiten wollen.“
Man müsse Plätze schaffen, damit die Menschen einander begegnen können, meint Reithner. Besonders in Städten entstünden „Communities“, wo es irgendwann nicht mehr nötig scheint, mit der Aufnahmegesellschaft in Kontakt zu treten.

Vor allem ältere Frauen sind isoliert. Beim Montagstreff von FAIR kommen Frauen aus „allen möglichen Ländern“ zusammen. „Da geht es um Frauenrechte, um Aufteilung des Haushaltseinkommens, um Verhütung und um Gewalt in der Familie. Und sie verbessern dabei auch ihr Deutsch“, merkt Reithner an.

Der fünfsprachige Berater aus Afghanistan, die Beraterin mit Kopftuch, der rund 60-jährige Deutschlehrer, die im Ramadan fastenden und dennoch anwesenden MitarbeiterInnen: Sie seien gute Rollenmodelle und die beste Motivation für Integration.

Von
Gabriele Müller

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 2/18.

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