Näher zusammengerückt
In der schwierigen Phase nach dem Einsturz, der auch Produktionsengpässe zur Folge hatte, leistete „die Belegschaft hervorragende Arbeit und rückte näher zusammen“ – tatkräftig von ArbeiterInnen- und Angestelltenbetriebsrat unterstützt, wie Peter Freudenschuss erzählt. Der 49-Jährige ist Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrats und feiert kommendes Jahr sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Bis zu seiner Freistellung 2013 hat er bei Manner als Elektrotechniker gearbeitet. An seiner Seite setzt sich Christian Hackl für die Interessen der ArbeitnehmerInnen ein, er ist Vorsitzender im ArbeiterInnenbetriebsrat und heuer seit 15 Jahren bei Manner.
Natürlich läuft nicht alles in der Firma rosarot. „In der heutigen Zeit ist es ja nicht mehr so, dass die Arbeit des Betriebsrates stets problemlos über die Bühne geht. Sie ist schwieriger und kräfteraubender geworden“, erklärt Freudenschuss. Die beiden Betriebsräte sind sich einig: Die Arbeit bei Manner ist durch die Umstrukturierungen der vergangenen Jahre eine völlig andere geworden. Ein neues Management verändert auch die Art und Weise, wie ein Betrieb gelebt wird. „Das ist ein Prozess, der uns schon die letzten Jahre begleitet und nicht von heute auf morgen stattfindet.“
Kollege Freudenschuss erinnert sich daran, weshalb er sich zu Beginn im Betriebsrat engagierte: „Ich wollte vieles verändern, Positives für die Leute einbringen und Entwicklungen in der Firma aktiv mitgestalten.“ Gemeinsam haben die beiden Körperschaften „viel geschaffen“. Allerdings mit großen Schwierigkeiten, da sich vor fünf Jahren noch keine Freistellung für den ArbeiterInnenbetriebsrat ausgegangen ist. Erst 2017 wurde Christian Hackl, der in der Produktion begonnen, viele Abteilungen durchlaufen, jede Menge Jobs getätigt und eine Menge Positives wie Negatives erlebt hat, ebenfalls freigestellt.
Kampf um Arbeitsplätze
„Wir sind natürlich ein profitorientierter Betrieb. Dadurch, dass wir wachsen wollen, müssen wir durchleben, was auch in anderen Firmen passiert“, bringt Freudenschuss „den Kampf um Arbeitsplätze“ auf den Punkt: effizienter Ablauf, Modernisierung, Automatisierung. „Die Wahl von Hernals als Hauptstandort bedeutet ein hohes Auftrags- und Investitionsvolumen“, erklärt der Vorsitzende des Angestelltenbetriebsrats. „Wir sind massiv gewachsen und als Betrieb, der nicht auf der grünen Wiese steht, wird stockwerksbezogen nach dem Konzept der vertikalen Produktion mit vielen Aufzügen gearbeitet.“ Produziert wird von oben nach unten – zusätzliche Fläche schuf der Neubau eines siebenstöckigen Produktionsgebäudes in einem der Innenhöfe.