Wer sind die VerliererInnen der Hartz-IV-Reform?
Wilhelm Adamy fasst zusammen, wie sich die Arbeitsmarktreform auf die Betroffenen ausgewirkt hat: „Mit Hartz IV ging rund ein Fünftel der vormaligen BezieherInnen von Arbeitslosenhilfe finanziell leer aus. Sie mussten den Einkommensausfall durch Arbeitslosigkeit ganz allein tragen.“ Und das hatte weitreichende Folgen.
Mit Hartz IV ging rund ein Fünftel der vormaligen BezieherInnen von Arbeitslosenhilfe finanziell leer aus. Sie mussten den Einkommensausfall durch Arbeitslosigkeit ganz allein tragen.
Wilhelm Adamy, ehemaliger Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes
„Die VerliererInnen waren arbeitslose Menschen, die entweder keine Ansprüche oder verminderte Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung hatten. Arbeitslose waren aber auch die VerliererInnen, weil ihre Rechte eingeschränkt und Sanktionen verschärft wurden sowie der Zwang zur Annahme schlecht bezahlter Jobs (Ein-Euro-Jobs) erhöht wurde“, so Dennis Tamesberger, Referent für Arbeitsmarktpolitik in der Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik der Arbeiterkammer Oberösterreich. Vor allem Frauen und Jugendliche sind davon überdurchschnittlich betroffen.
Die Reform hat sich vor allem durch die Mittelschicht gezogen. Als ehemaliger Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes weiß Wilhelm Adamy, wer vor allem zu den Betroffenen zählt: „Zu den VerliererInnen zählten insbesondere jene, die zuvor relativ gut verdient hatten oder in Haushalten lebten, wo der/die PartnerIn erwerbstätig war oder Rente bezog. Bestraft wurden vorrangig jene, die selbst gearbeitet hatten bzw. die Lohnersatzleistungen der Sozialversicherung erhielten bzw. deren PartnerInnen, auf die das zutraf.“