Metaller: KV mit Signalwirkung

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  2. Seite 2 - Die Einigung im Metaller-KV
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Jeden Herbst steht der Metaller KV im medialen Fokus. Heuer ist der Herbst aufgrund der Folgen des neuen Arbeitszeitgesetzes besonders heiß. Udo Seelhofer und Sandra Knopp haben recherchiert, warum der Metaller KV für andere Branchen so zentral ist.

Die Metaller präsentieren die Verhandlungsergebnisse am 18.11.2018
Am 18. November 2018 kann das Verhandlungsteam von PRO-GE und GPA-djp die Eckpunkte der Einigung im Metaller KV präsentieren. Für die 11. und 12. Stunde gibt es in Zukunft 100 Prozent Zuschlag.
Foto (C) PRO-GE

Einigung für den KV der Metallindustrie

Nach einer siebten Verhandlungsrunde rund um den Metaller KV wurde am Sonntagabend, dem 18. November, folgende Einigung verkündet: Die Löhne und Gehälter in der Metalltechnischen Industrie steigen durch den vereinbarten Mindestbetrag von 80 Euro zwischen 4,3 und 3 Prozent. Lehrlingsentschädigungen wurden um bis zu 16 Prozent angehoben. Auch die KV-Verhandlungen der Metaller 2022 drohen wieder schwierig zu werden.

Löhne und Gehälter
+ 3 % bis 4,3 %

Lehrlingsentschädigungen
+16 %

Zuschläge für die 11. und 12. Arbeitsstunde sowie ab der 51. Wochenstunde
+100 %

Auch im Rahmenrecht hat sich viel getan: So gelten ab 1. Juli 2019 für die 11. und 12. Arbeitsstunde beziehungsweise ab der 51. Wochenstunde Zuschläge von 100 Prozent. Die Zuschläge können auch in mehr Freizeit umgewandelt werden. Überdies steht im KV der Metallindustrie ab der 10. Stunde eine bezahlte Pause von 10 Minuten.

Die Streiks im Jahr 2011
Ein längerer Streik konnte durch diesen Kompromiss verhindert werden. Das letzte Mal länger gestreikt haben die Metaller wegen des Metaller KV im Jahr 2011. Damals forderten die ArbeitnehmervertreterInnen 5,5 Prozent, die ArbeitgeberInnen boten nur 3,65 Prozent. Das hätte nach Rechnung der Gewerkschaft nur 40 Euro netto bedeutet. Gestreikt wurde damals in rund 200 Betrieben.

Zurück am Verhandlungstisch kam in den Morgenstunden des 18. Oktober 2011 hinsichtlich des Metaller Kollektivvertrags folgendes Ergebnis zustande: Die Löhne stiegen im Schnitt um 4,0 bis 4,4 Prozent. Durch einen Mindestbetrag von 80 Euro stiegen die IST-Löhne für GeringverdienerInnen sogar um bis zu 5,3 Prozent. Der ArbeitnehmerInnenprotest hat sich gelohnt: „Unsere Streikmaßnahmen haben bewirkt, dass wir einen guten KV-Abschluss erzielen konnten, der für die damalige wirtschaftliche Situation angemessen war“, betont Schleinbach. Und: „Manche Menschen haben erstmals erlebt, dass eine starke, organisierte Gruppe in der Lage ist, Dinge durchzusetzen, die uns die Arbeitgeber nicht geben wollte.“

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Über den/die Autor:in

Sandra Knopp und Udo Seelhofer

Sandra Knopp ist freie Journalistin für verschiedene Radio und Printmedien, und hat die Themen Arbeitsmarkt, Soziales und Gesellschaftspolitik als Schwerpunkte. Udo Seelhofer war früher Lehrer und arbeitet seit 2012 als freier Journalist. Seine Schwerpunkte sind Gesellschaft, soziale Themen und Religion. Im Team wurden sie beim Journalismuspreis „Von unten“ 2017 für ihre Arbeit&Wirtschaft Reportage „Im Schatten der Armut“ ausgezeichnet.

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