Marianne Perger*, Pflichtschule

Zu Beginn: die große Unklarheit. Nach der Krise: Verhandlungen über die Ausstattung der Schulen.
Zur Person
Marianne Perger ist Personalvertreterin und Pflichtschullehrerin. Den Namen haben wir auf Wunsch geändert.

Wie wirkt sich der Corona-Virus auf deine Arbeit aus?

Marianne Perger: Wir kommen in den Pflichtschulen gut zurecht. Glücklicherweise, denn manches ist bis Montag Früh unklar geblieben. Für viele Standorte war es anfangs sehr schwierig zu ermitteln, wie viele Kinder ab Montag noch zu beaufsichtigen sein werden. Ursprünglich war ja erst von Mittwoch die Rede. Es reicht nicht, wie der Bildungsminister sagt, „die Pforten geöffnet zu lassen“ – wir haben Aufsichtspflichten und sind für die Sicherheit aller Kinder verantwortlich. Neben der Betreuung der Kinder heißt das: intensive Kommunikation mit den Eltern, die Ausspeisung anpassen oder absagen, Busunternehmen informieren, etc. Das ist ein enormer Aufwand!

Sobald die Krise vorbei ist, wünsche ich mir Verhandlungen über die Ausstattung an den Schulen. Wir benötigen warmes Wasser, genügend Seifen und Desinfektionsmittel an allen Waschstellen. Vor allem aber brauchen LehrerInnen elektronische Ausrüstung wie Laptops und Handys. 

Marianne Perger*, Personalvertreterin und Pflichtschullehrerin

Welche Unterstützung wünschst du dir für deine Arbeit? Und für deine Kolleg*innen?

Marianne Perger: Momentan gilt: Das Beste aus den Möglichkeiten zu machen. Sobald die Krise vorbei ist, wünsche ich mir sofort Verhandlungen mit dem Dienstgeber bzw. der Bildungsdirektion über die Ausstattung an den Schulen. Wir benötigen warmes Wasser, genügend Seife und Desinfektionsmittel an allen Waschstellen. Vor allem aber brauchen wir Lehrer*innen gute elektronische Ausrüstung wie Laptops und Handys. Viele von uns nützen ihre privaten Geräte. Zukünftig gehört das geregelt. Müssen wir weiterhin private Geräte nützen, braucht es eine spezielle Abgeltung, die die Abnützung der Geräte berücksichtigt.

Mit welchen Problemen ist deine Branche konfrontiert?

Marianne Perger: Viele Kolleginnen und Kollegen sind selbst Eltern von kleinen Kindern, oder sind über 60 Jahre alt, gehören zu einer Risikogruppe oder haben Ehepartner, die zu einer Risikogruppe gehören. Das alles musste in kürzester Zeit bedacht werden, zusätzlich zur Kinderbetreuung.

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Über den/die Autor:in

Irene Steindl

Irene Steindl studierte Publizistik mit Schwerpunkten in Politikwissenschaft und Gender Studies an der Universität Wien. Aufgewachsen in einer Umgebung von Bleilettern und Druckmaschinen sowie sozialisiert durch die Gewerkschaftsbewegung, entwickelte sie früh eine Leidenschaft für die Arbeit&Wirtschaft. Seit 2012 ist sie als freie Journalistin tätig und gibt Schreibworkshops für Unternehmen. Von 2023 bis 2024 war sie Chefin vom Dienst bei der Arbeit&Wirtschaft.

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