Linda Lindinger, Vienna Marriott Hotel

Linda Lindinger, Betriebsratsvorsitzende Vienna Marriott Hotel
Foto (C) Arbeiterkammer
Alle Tourist*innen fallen weg, alle geplanten Konferenzen sind abgesagt. Kündigungen müssen verhindert werden.
Zur Person
Linda Lindinger steckt mitten in den Verhandlungen über Kurzarbeit. In der Hotellerie gibt es keine Arbeit – jetzt geht es darum, Kündigungen zu vermeiden.

Wie wirkt sich der Corona-Virus auf deine Arbeit aus?

Linda Lindinger: Im Moment schaut es sehr düster aus. Alle Tourist*innen fallen weg, alle geplanten Konferenzen sind abgesagt. Und niemand weiß, für wie lange. Wir haben im Betrieb ein Notfallteam über WhatsApp eingerichtet – Betriebsrat, Geschäftsführung und Abteilungsleitungen. Wir tauschen regelmäßig wichtige Informationen aus, um Falschmeldungen und Gerüchte zu vermeiden. Jeden Tag halten wir ein Krisenmeeting ab und besprechen verschiedene Kurzarbeitsmodelle.

Wir haben im Betrieb ein Notfallteam über WhatsApp eingerichtet – Betriebsrat, Geschäftsführung und Abteilungsleitungen. Wir tauschen regelmäßig wichtige Informationen aus, um Falschmeldungen und Gerüchte zu vermeiden.

Linda Lindinger, Betriebsratsvorsitzende Vienna Marriott Hotel

Das heißt: Alle 250 Beschäftigten gehen wir einzeln durch. Auch die Geschäftsleitung will Kündigungen vermeiden, weil all unsere Mitarbeiter*innen wichtig sind, immerhin sind viele schon seit vielen Jahren im Unternehmen. Alle sind im Moment bereits zuhause, da Kurzarbeit auch rückwirkend vereinbart werden kann. So muss kein Urlaub aufgebraucht werden.

Mit welchen Problemen ist deine Branche konfrontiert?

Linda Lindinger: Der Einbruch betrifft die gesamte Branche, von großen Hotels bis zu kleinen Frühstückspensionen. Die trifft es sogar noch härter, das sind oft nur Familienbetriebe.

Da bringt es auch nichts, Abgaben zu stunden. Wer jetzt keine Einnahmen hat, kann auch später keine Abgaben zahlen. Im Hotel- und Gastgewerbe gibt es viele Unternehmen, die sich sehr um ihre Mitarbeiter*innen bemühen und nach Lösungen für alle suchen. Aber leider auch viele Unternehmen, die ihre Mitarbeiter*innen einfach kündigen. Das ist fatal.

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Über den/die Autor:in

Irene Steindl

Irene Steindl studierte Publizistik mit Schwerpunkten in Politikwissenschaft und Gender Studies an der Universität Wien. Aufgewachsen in einer Umgebung von Bleilettern und Druckmaschinen sowie sozialisiert durch die Gewerkschaftsbewegung, entwickelte sie früh eine Leidenschaft für die Arbeit&Wirtschaft. Seit 2012 ist sie als freie Journalistin tätig und gibt Schreibworkshops für Unternehmen. Von 2023 bis 2024 war sie Chefin vom Dienst bei der Arbeit&Wirtschaft.

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