In Schweden könnte im Frühjahr 2023 Schluss sein mit dem Bargeld. Zahlungen sollen ab diesem Zeitpunkt nur mehr in digitaler Form erfolgen. Doch Österreich hängt am analogen Zahlungsmittel wie kaum ein anderes Land. Weshalb ist das so und wie wird bei uns die Zukunft aussehen?
Werte Kund:innen, bitte nutzen Sie bei Möglichkeit kontaktloses Zahlen. Herzlichen Dank.“ So oder so ähnlich tönt es seit März 2020 aus den Boxen der heimischen Einzelhandelsunternehmen. Seit dem Zeitpunkt der raschen Verbreitung der COVID-19-Pandemie wurde in Österreich so viel mit Bankomat- oder Kreditkarten bezahlt wie noch nie zuvor. Doch mittlerweile sieht die Sache wieder etwas anders aus. Österreich ist ein Land der Geldscheine und Münzen und keines des Plastiks oder Digitalen. Im Vorjahr zahlten rund die Hälfte aller Österreicher:innen häufiger mit ihrer Bankomatkarte (Debitkarte) als in den Jahren zuvor, das ergab eine von MasterCard Österreich durchgeführte Studie:
- Besonders die Jungen verwenden ihre Karte häufig. 77 Prozent der 18- bis 30-Jährigen haben sie mehrmals in der Woche in Verwendung.
- Im Vergleich dazu nutzen Menschen der Altersgruppe 50+ das Plastikgeld nur in 53 Prozent aller Fälle mehrfach.
Eine Erhebung der Österreichischen Nationalbank ergab außerdem:
- Bis zu einer Summe von 50 Euro wird zu einem überwiegenden Teil in Bar bezahlt.
- Vor der Pandemie trugen die Österreicher:innen im Schnitt 74 Euro an Scheinen und Münzen mit sich herum.
Für die Bargeldverfechter:innen in Österreich sind besonders drei Gründe ausschlaggebend: die Anonymität beim Zahlvorgang, die Vertrautheit und das schnelle Abwickeln an der Kasse. Eine komplette Abkehr vom Papiergeld in den kommenden zehn Jahren können sich 71 Prozent aller befragten Personen nicht vorstellen. Das merkte man auch in der Pandemie 2020: Obwohl deutlich öfter die Karte benutzt wurde ging die Verwendung von Bargeld in Österreich nur minimal zurück.