Das Kollektiv gewinnt

Bild von zwei Verhandlungsseiten, die das beste aus den KV-Verhandlungen herausholen möchten.
Kollektivverträge legen die grundlegenden Spielregeln der Arbeit fest.
Illustration (C) Natalia Nowakowska

Inhalt

  1. Seite 1 - Die Basisverhandlung über Beschäftigungsbedingungen
  2. Seite 2 - Kollektivvertragsverhandlungen: Der Kontext macht die Musik
  3. Seite 3 - Errungenschaften gehen weit über den Mindestlohn hinaus
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In Österreich gehören die jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen zur Arbeitswelt einfach dazu. Sie sind so selbstverständlich geworden, dass sich kaum jemand die Frage stellt, wie ein guter Kollektivvertrag entsteht und woran man seinen Erfolg misst. Ein Überblick über die wichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre.
Ein Kollektivvertrag ist eine Basisverhandlung über Beschäftigungsbedingungen, die man nicht selbst führen muss. Das übernehmen die Vertretung der ArbeitnehmerInnen- und ArbeitgeberInnenseite mit dem Ziel eines guten Machtgleichgewichts. Damit nicht jeder bzw. jede Einzelne bei seinen oder ihren Forderungen bei null beginnt, legen sie die grundlegenden Spielregeln der Arbeit fest: die Mindeststandards bei der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten einer Branche oder einer Berufsgruppe. Das hilft vor allem den ArbeitnehmerInnen, aber auch den ArbeitgeberInnen kommt es zugute, da ein fairer Wettbewerb zwischen ihnen garantiert wird.

„Kollektivvertragsverhandlungen sind für uns in Österreich zu einer Selbstverständlichkeit geworden“, so Peter Schleinbach, Bundessekretär der Gewerkschaft PRO-GE. Vor allem im Vergleich zu anderen Ländern wird die Besonderheit der österreichischen Kollektivvertragslandschaft deutlich: Sie liegt darin, dass fast jeder bzw. jede Beschäftigte durch einen Kollektivvertrag (KV) erfasst ist. „Für uns sind Kollektivverträge zum Normalfall geworden, aber wenn man bedenkt, dass es eigentlich keine gesetzliche Basis für jährliche Lohnerhöhungen gibt, ist es umso bemerkenswerter, dass die Kollektivvertragsarbeit kontinuierlich weitergeht.“

Kollektivverträge sind ein Werkzeug, um Gesetze auszubauen, Gesetzesbestimmungen zu verbessern und an die jeweilige Branche mit ihren spezifischen Bedürfnissen anzupassen und zu individualisieren.

Canan Aytekin, Leiterin der Fachbereiche der Gewerkschaft vida

Kollektivverträge regeln jedoch mehr als nur die Mindestentlohnung von Beschäftigten. Das betont auch Canan Aytekin, Leiterin der Fachbereiche der Gewerkschaft vida: „Kollektivverträge sind ein Werkzeug, um Gesetze auszubauen, Gesetzesbestimmungen zu verbessern und an die jeweilige Branche mit ihren spezifischen Bedürfnissen anzupassen und zu individualisieren“. Aber wie entsteht nun ein guter Kollektivvertrag und woran misst man seinen Erfolg?

Inhalt

  1. Seite 1 - Die Basisverhandlung über Beschäftigungsbedingungen
  2. Seite 2 - Kollektivvertragsverhandlungen: Der Kontext macht die Musik
  3. Seite 3 - Errungenschaften gehen weit über den Mindestlohn hinaus
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Über den/die Autor:in

Beatrix Ferriman

Beatrix Ferriman hat internationale Betriebswirtschaft an der WU Wien, in Thailand, Montenegro und Frankreich studiert. Sie ist Autorin, Schreibcoach sowie freie Redakteurin für diverse Magazine und Blogs.

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