Kulturtipps zum Gedenkjahr

Das Gedenkjahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Einige Ausstellungen zum Jubiläumsjahr werden noch bis Jahresende und darüber hinaus gezeigt

Die erkämpfte Republik. 1918/19 in Fotografien

12. November 1918: Hunderttausende sind auf die Wiener Ringstraße gekommen, um das Ende der Habsburgermonarchie und den demokratischen Neubeginn zu feiern. An diesem Tag wurde die Republik Deutschösterreich ausgerufen. Das Frauenwahlrecht wurde eingeführt, Zensur und Versammlungsverbote wurden aufgehoben, der 8-Stunden-Tag etabliert. Diese Errungenschaften kamen nicht von selbst: Sie sind hart erkämpft worden. Dieser politische und gesellschaftliche Umbruch fand erstmals vor den Augen von Fotojournalisten statt. Das Wien Museum erzählt davon, wie der neue Staat entstand und welche Folgen die Wendezeit 1918/19 hatte.
Wien Museum Karlsplatz
25. Oktober 2018 bis 3. Februar 2019
www.wienmuseum.at

Photo/Politics/Austria

Das mumok unternimmt eine Zeitreise mit Fotos. Je ein Bild für die vergangenen 100 Jahre seit der Republiksgründung plus eines für das Jahr 2018 erinnern punktuell an Ereignisse, die mit genau einem Jahr verbunden sind: Justizpalastbrand (1927), Menschen auf der Flucht aus Ungarn (1956), der Tschechoslowakei (1968) oder Syrien (2015), Jörg Haiders alkoholbedingter Unfalltod (2008). Aber sie erinnern auch an politische und gesellschaftliche Entwicklungen, die über Jahre hinweg wirken: Heimkehr aus dem Weltkrieg, Faschismus, Krieg, Wiederaufbau, Motorisierung, Tourismus.
Museum moderner Kunst Wien
bis 3. Februar 2019
www.mumok.at

Frauen wählet! – 100 Jahre Frauenwahlrecht

Am 12. November 1918 wurde Frauen das aktive und passive Wahlrecht zuerkannt. 1919 konnten sie erstmals gleichberechtigt mit Männern ihr Wahlrecht wahrnehmen. Statt Infos auf Plakate zu drucken und diese als Ausstellung zu zeigen, hat die Nationalbibliothek eine virtuelle Ausstellung zusammengestellt. Beginnend mit der Revolution von 1848 wird der Weg bis zum Wahltag am 16. Februar 1919 anhand von Illustrationen, Zeitungsausschnitten, Fotos, Plakaten und Flugblättern nachgezeichnet.
Online-Ausstellung der
Österreichischen Nationalbibliothek
www.onb.ac.at/ariadne

Der Staat, das sind wir

Nicht die „große Politik“ im Gründungsjahr der Republik 1918 steht im Mittelpunkt der Vortragsreihe an der VHS Ottakring. Vielmehr sind es die Erfahrungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Was hat die Menschen in dieser kurzen, aber aus heutiger Sicht revolutionären Zeit geprägt? Von November 2018 bis April 2019 ist auch die sehenswerte Posterausstellung „Der Staat, das sind wir“ zu sehen. Im Zentrum der Ausstellung steht die Geschichte der österreichischen Demokratie.
VHS Ottakring
November 2018 bis April 2019
www.vhs.at/de/e/ottakring

Marx in Wien. Nachgezeichnet von P. M. Hoffmann

Im August 1848 reiste Karl Marx nach Wien, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Für den Waschsalon hat der deutsche Illustrator P.M. Hoffmann die einzelnen Stationen in Szene gesetzt.
Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof
bis 20. Dezember 2018
www.dasrotewien-waschsalon.at

Wer war 1968? Kunst, Architektur, Gesellschaft

Im LENTOS dreht sich alles um das Jahrzehnt der Ausbrüche, Aufbrüche und Umbrüche in der Stahlstadt Linz. Zentrale und oft bis heute unbekannte Figuren und Momente der lokalen Geschichte finden darin Platz.
LENTOS Kunstmuseum Linz
bis 13. Jänner 2019
www.lentos.at

Quelle: Arbeit&Wirtschaft 9/18
Datum: 14.11.2018 00:00

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