Jetzt, nach zwei Monaten, ist auch der Finanzminister draufgekommen, dass das alles nicht funktioniert, dass die „Wirtschaftspartei“ die größte Pleitewelle in der Geschichte dieses Landes verursachen wird. Also musste ein neues Programm her. Unbürokratisch, hieß es in der Ankündigung. Die Realität sieht jedoch anders aus: wieder so ein bürokratisches Monstrum, tagelanges Ausfüllen von Anträgen – ohne Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftstreuhänder kaum zu schaffen. Und das Allerbeste: Ausgeschlossen von dem Programm sind Unternehmen, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken. Aber in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind dank Herrn Blümel und all den anderen Leuten, die diese absurden Programme zurechtschnitzen, natürlich sehr viele Unternehmen.
Das ist echt schon witzig: Erst Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen und dann, nach mehr als zwei Monaten, nachdem man 40 Prozent der österreichischen Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht hat, ein Hilfsprogramm auflegen, das Unternehmen ausschließt, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken.
Robert Misik, Journalist und Autor
Das ist echt schon höhere Hietzinger Dialektik. Gibt’s denn da in diesen Stäben nicht irgendeinen, der nachdenkt und der nicht völlig ratlos ist und der vielleicht auch mal ruft: „Achtung, wir beschließen schon wieder einen haarsträubenden Unsinn“?