Wie soll das weitergehen? Die letzten sieben Wochen waren für die meisten Frauen und insbesondere Mütter schon irre, irre anstrengend. Arbeit von bis zu 18 Stunden am Tag. Keine Minute der Ruhe für sich selbst. Rund um die Uhr funktionieren müssen. Von fünf Uhr morgens bis elf Uhr abends durchgehend Programm, und das jetzt schon seit sieben Wochen. Viele von uns sind erschöpft, viele von uns können nicht mehr, und das soll jetzt noch monatelang so weitergehen. Liebe Regierung, wie stellt ihr euch das vor?
Veronika Bohrn Mena, Autorin „Die neue ArbeiterInnenklasse“
Trotzdem mussten viele Mütter arbeiten gehen. Das liegt zum einen daran, dass es immer noch keinen Rechtsanspruch auf bezahlte Sonderbetreuungszeit gibt. Das liegt aber auch daran, dass viele Frauen und insbesondere Mütter oft in systemrelevanten Berufen arbeiten. Das heißt, für sie gab es gar nicht die Möglichkeit, Urlaub zu nehmen.
Die Forderung der Gewerkschaften und der Arbeiterkammern danach, endlich einen verbindlichen Rechtsanspruch für die Sonderbetreuungszeit zu schaffen, blieb von der Regierung bisher unerhört. Das Problem daran ist aber: Die Sommerferien sind noch nicht einmal in Sicht, und nach sieben Wochen Corona-Krise haben viele Eltern und vor allem Mütter schon jetzt kaum mehr Urlaub übrig – und haben keine Ahnung, wie das während der Sommerferien weiterlaufen soll …