Wie es dazu gekommen ist? Es kam zu einem Doppelschock. Ganz zu Beginn stand der Angebotsschock: Geschäfte haben zugesperrt, es konnte nur mehr eingeschränkt konsumiert werden. Den Unternehmen fehlen diese Einnahmen und sie müssen ihre Beschäftigten kündigen oder im besseren Fall in Kurzarbeit schicken.
Wenn es also lautet: Koste es, was es wolle – dann sollte die Erhöhung des Arbeitslosengelds etwas sein, das wir ganz dringend wollen.
Michael Mazohl, Chefredakteur Arbeit&Wirtschaft
Genau das führt zu einem Nachfrageschock. Denn Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit bedeutet für die Betroffenen Einkommensverluste. Arbeitslose verlieren fast die Hälfte ihres Einkommens, Beschäftigte in Kurzarbeit verlieren grob ein Viertel ihres Einkommens. Die Einbrüche bei den Einkommen führen damit sofort zu Einbrüchen im Konsum. Und das ist das Schlechteste, was einer Volkswirtschaft passieren kann. Weniger Konsum führt zu weniger Jobs, weniger Jobs führen zu weniger Konsum. Diese Spirale dreht sich abwärts.
Jetzt geht es also darum, die Wirtschaft zu stabilisieren. Wir dürfen nicht vergessen: Die Wirtschaft, das sind wir alle – ob als Arbeitnehmer*in, als Konsument*in oder Unternehmer*in. Ein einfaches Instrument dazu wäre, das Arbeitslosengeld zu erhöhen – auf 70 oder 75 Prozent. Das hilft nicht nur den Betroffenen, sondern eben auch der Wirtschaft, also uns allen.
Koste es, was es wolle!, lautete der Leitspruch der Bundesregierung zu Beginn der Krise. Ja, was kostet das denn? Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat berechnet: etwa 200 Millionen Euro pro Monat. Ein Fünftel davon fließt auch sofort wieder an die öffentliche Hand zurück – etwa durch die Umsatzsteuer. Wenn es also lautet: Koste es, was es wolle – dann sollte die Erhöhung des Arbeitslosengelds etwas sein, das wir ganz dringend wollen.