Was in Krisenzeiten immer bemüht wird, vor allem von rechten Regierungen: eine Rhetorik des nationalen Schulterschlusses.
Natascha Strobl, Politikwissenschaftlerin
Das „Team Österreich“ ist eine Sportmetapher. Alle sind jetzt ein Team, die ganze Nation – es ist so ernst, alle müssen zusammenhalten, Teamgeist beweisen, auf ihren Positionen das Richtige tun. Niemand darf ausfallen. Aber sind damit denn wirklich alle gemeint? Fehlen da nicht jemand? Es fehlen sogar sehr viele.
Es fehlen die Leute, die am Supermarkt oft an der Kassa stehen, die in der Pflege arbeiten, viele Ärzte und Ärztinnen – die keine österreichische Staatsbürgerschaft haben, obwohl sie in Österreich geboren sind, oder auch nicht in Österreich geboren sind. Dementsprechend sollte man sehr genau aufpassen, wie man formuliert – wen man einschließt, wen man ausschließt. Denn man kann in einer Krise exkludierend wirken – „es geht nur mehr um uns“ – oder man kann inkludierend wirken und sagen: „Wir alle sind auch wirklich wir alle!“