Alley-oop, der große Wurf

Cover zur Mitbestimmungsausgabe mit dem Titel "Komm, mach mit". Auf dem Cover ist eine Gruppe von Menschen zu sehen, die in lila gekleidet, Ball spielen.
Mitbestimmung im Fokus: Betriebsräte spielen eine Schlüsselrolle für die Demokratie in der Arbeitswelt. Welche Trends sich abzeichnen und wie Betriebsräte am Ball bleiben.

Standpunkt

Porträt der Chefredakteurin Irene Steindl

Irene Steindl
Chefredaktion

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Im Basketball gibt’s ein geniales Manöver namens „Alley-oop“. Spieler:in A wirft Spieler:in B den Ball zu, welche:r ihn noch in der Luft per zielsicherem Wurf im Korb versenkt. Die schnellen Bewegungsabfolgen führen zu eindrucksvollen Szenen. Spätestens jetzt ist das Publikum in Ekstase. Damit ein Alley-oop gelingt, sind Teamarbeit und perfektes Timing gefragt. Genau diese Eigenschaften standen Pate bei der Geburtsstunde des Basketballs: Im Jahr 1891 stand der kanadische Pädagoge James Naismith vor der Herausforderung, für seine Schülerinnen und Schüler eine weniger raue Alternative zum Football zu finden. Anstatt zu rennen, sollten sich die Schüler:innen den Ball zupassen, um gemeinsam Lösungen und Erfolg zu erreichen. Das Teilen des Balls wurde zu einem grundlegenden Konzept des Basketballs.

Das Basketballspiel zieht sich optisch durch diese Ausgabe – als Metapher für Mitbestimmung im Betrieb. Denn auch hierbei gilt es, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

So divers wie unser Basketballteam auf den Fotos – bestehend aus Lola, Aleks, Franz, Simon, Marta und Ata – sind Betriebsräte jedoch kaum. Frauen, Migrant:innen, Junge und Teilzeitkräfte sind viel zu selten am Ball. Das unterstreicht die umfassende Studie „Mitbestimmung im Betrieb“, die das Meinungsforschungsinstitut IFES im Auftrag der Wiener Arbeiterkammer und in Kooperation mit dem ÖGB alle zehn Jahre durchführt. 2.700 Betriebsrät:innen und Personalvertreter:innen und erstmals auch 2.500 Arbeitnehmer:innen hat IFES im Jahr 2022 dafür befragt.

Was die Meinungsforscherin Eva Zeglovits selbst überrascht hat: Wie groß der Wunsch nach einem Betriebsrat ist, auch bei jenen Beschäftigten, die noch keinen haben. 84 Prozent der Beschäftigten halten einen Betriebsrat für wichtig, 43 Prozent der Beschäftigten ohne Betriebsrat hätten gerne einen.

Die Demokratie im Betrieb spielt aber auch außerhalb der Werkstore eine wichtige Rolle. Viele Menschen erfahren politische Mitbestimmung erstmals – manche sogar ausschließlich – bei den Betriebsratswahlen oder den Arbeiterkammerwahlen im Betrieb. Unabhängig von der Staatsbürgerschaft sind hier alle wahlberechtigt. Vor dem Hintergrund zum Teil erodierender demokratischer Strukturen wird diese demokratiepolitische Funktion in Zukunft besonders relevant.

Dribbeln Sie gut durch diese Ausgabe!

In dieser Ausgabe:

  • Demokratie im Betrieb
    Von Holokratie bis Genossenschaften: Manche Unternehmen krempeln ihre Mitbestimmungskultur um. Eine Analyse von Robert Misik über Mitbestimmung in verschiedenen Branchen und der anspruchsvollen Rolle von Betriebsräten.

  • Warum in wirtschaftlichen Fragen mitbestimmen?
    Die große Frage beantwortet Norbert Kluge

  • Am besten bunt gemischt
    Eva Zeglovits im Interview über die Lage der Mitbestimmung

  • Setzt endlich die rosa Brille auf!
    Big Fail: Nur ein Drittel aller Betriebsratsmitglieder ist weiblich

  • Warum ist dir Mitbestimmung wichtig?
    Drei Betriebsrät:innen im Blitzlicht

  • Jugend am Ball
    Mitbestimmung am Papier ist gut, in der Praxis noch besser

  • Mehr Macht im Aufsichtsrat
    Betriebsräte im Aufsichtsrat sehen das große Ganze

  • Sie kämpfen für euch
    Reportage über krisenerprobte Betriebsrät:innen

  • Zwischen zwei Welten
    In Österreich nach wie vor eine Seltenheit: Amela Bousaki ist Betriebsratsvorsitzende mit Migrationsgeschichte. Im Interview erzählt sie von den zwei Herzen, die in ihr schlagen, und wie Betriebsräte diverser werden.

  • Schlaftablette oder Energieschub?
    Ohne Frontalvortrag zu besseren Betriebsversammlungen

  • Wir sind unser eigener Boss
    Funktionieren wirtschaftsdemokratische Betriebsmodelle in der Praxis? Bei den Kooperativen Mondragón und Vio.Me arbeiten und wirtschaften Beschäftigte selbstbestimmt. Christian Kaserer analysiert, wie gut das funktioniert.

  • Sicherheit unter Zeitdruck
    Was Sicherheitsvertrauenspersonen leisten (können)

  • Solidarität, unzerschlagbar
    Der historische Streik der Eisenbahner:innen

  • Brauchen mehr Mitbestimmung bei Veränderungsprozessen!
    Das letzte Wort hat Willi Mernyi

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