Preise runter! Was Arbeitnehmervertreter:innen gegen die Inflation fordern

Portrait. Interview auf der BR-Versammlung zu Inflation und KV-Verhandlungen.
Fotos (C) Michael Mazohl

Inhalt

  1. Seite 1 - Ursula Tomaszkiewicz – Personalvertretung Stadt Wien Kindergärten
  2. Seite 2 - Mario Pichler – ehemaliger Jugendvertrauensrat bei KELAG
  3. Seite 3 - Martin Schilcher – Arbeiterbetriebsrat bei Mondi in Frantschach
  4. Seite 4 - Christine Ondrej – Personalvertreterin AKH Wien
  5. Seite 5 - Christian Hofmann – Bundesjugendsekretär GPA
  6. Seite 6 - Beppo Muschitsch – Vorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz
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ÖGB und Gewerkschaften mobilisieren mit 3.200 Betriebsrät:innen und Personalvertreter:innen gegen die Preissteigerungen. Die Forderungen der Arbeitnehmer:innen, um gegen die Inflation vorzugehen, sind deutlich.
Auf der Schlachtbank der ehemaligen Rinderhallen im Wiener Stadtteil St. Marx ist heute die Bundesregierung gelegen. Kein Wunder, denn Fleisch ist schließlich kaum mehr leistbar. Und sogar ein Häupl Salat kostet plötzlich fast das doppelte, beklagt eine Arbeitnehmerin in einer Videozuspielung vor dem mit Betriebsrät:innen und Personalvertreter:innen gesteckt vollen Saal. Es brodelt, es wird immer wieder laut, besonders wenn der leitende ÖGB-Sekretär Willi Mernyi alle Gewerkschaftsvorsitzenden, AK-Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian nacheinander auf die Bühne bittet. Ihre Reden zu Energiekosten, Mietpreisen, Lebensmittel und im Verkehr sind auf den Punkt und stellen praktisch ein Ultimatum an die Regierung, wie ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian zusammenfasst: „Von Versprechen und Ankündigungen können sich die ArbeitnehmerInnen nichts kaufen.“ Im Interview mit arbeit&Wirtschaft präsentiert er selbst nachhaltige Lösungen gegen die Inflation.

Klare Forderungen der Arbeitnehmer:innen gegen die Inflation

Der ÖGB rief alle Gewerkschaften zu einer Konferenz zusammen, und alle kamen – 3.200 Arbeitnehmervertreter:innen, Betriebsrat:innen und Personalvertreter, vom Burgenland bis Vorarlberg. Die Stimmung ist gelöst bis kampfeslustig, die Freude, sich nach zwei Jahren Online-Konferenzen wieder persönlich zu begegnen, ist deutlich spürbar. Es sind die Betriebsräte:innen und Personalvertreter:innen, die es als erste zu spüren bekommen, wo „ihre Leute“ die teils unfassbaren Preissteigerungen in Probleme bringen. Was haben sie für Erwartungen und Forderungen? Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.

Ursula Tomaszkiewicz – Vorsitzende der Personalvertretung Dienststellenausschuss 120, Stadt Wien Kindergärten

Ursula Tomaszkiewicz Portrait Interview auf der BR-Versammlung zu Inflation, den KV-Verhandlungen und den Forderungen der Arbeitnehmer.
Für Personalvertreterin Ursula Tomaszkiewicz ist klar: Die Kollektiverhandlungen müssen „ein hohes Plus“ bringen.

Was erwarten Sie von den Kollektivvertragsverhandlungen?

„Ein hohes Plus. Weil die Inflation einfach hoch ist und weil wir ein Bereich sind, der während der ganzen Pandemie, weitergearbeitet hat. Und das muss irgendwann entlohnt werden.“

Von welchen Preissteigerungen sind Ihre Beschäftigten besonders betroffen sind?

„Die Pendler:innen von den Spritpreisen. Und ansonsten von den Preissteigerungen allgemein. Egal ob es Mieten oder Einkäufe sind. Und egal, ob es Schuhe für das Kind sind. Alle Bereiche sind davon betroffen.“

Was wäre aus Ihrer Sicht die wichtigsten Forderungen der Arbeitnehmer:innen, um die Inflation anzugehen?

„Die Preise müssen runter. Die Mieten und die Spritpreise und die Steuern auf Lebensmittel müssen gesenkt werden. Manche Menschen können sich keinen Salat mehr leisten.“

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  1. Seite 1 - Ursula Tomaszkiewicz – Personalvertretung Stadt Wien Kindergärten
  2. Seite 2 - Mario Pichler – ehemaliger Jugendvertrauensrat bei KELAG
  3. Seite 3 - Martin Schilcher – Arbeiterbetriebsrat bei Mondi in Frantschach
  4. Seite 4 - Christine Ondrej – Personalvertreterin AKH Wien
  5. Seite 5 - Christian Hofmann – Bundesjugendsekretär GPA
  6. Seite 6 - Beppo Muschitsch – Vorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz
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Über den/die Autor:in

Michael Mazohl

Michael Mazohl studierte Digitale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im ÖGB-Verlag entwickelte er Kampagnen für die Arbeiterkammer, den ÖGB, die Gewerkschaften und andere Institutionen. Zudem arbeitete er als Journalist und Pressefotograf. Drei Jahre zeichnete er als Chefredakteur für das Magazin „Arbeit&Wirtschaft“ verantwortlich und führte das Medium in seine digitale Zukunft. Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl erschien ihr Buch „Klassenkampf von oben“ im November 2022 im ÖGB-Verlag.

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