Der Ruck, der mit dieser Entscheidung durch die Institutionen gegangen ist, hat neben Gerichten und Regierungen zunehmend auch die betriebliche Interessenvertretung erfasst. Die Generation „Klimakrise“ tritt ins Arbeitsleben ein – sie ist wahlberechtigt, lebenslang betroffen und will beim notwendigen Umbau der Betriebe mitreden. Auch wenn ihr Einfluss noch begrenzt ist, stellt sie bereits Fragen an dienstältere Kolleg:innen und Vorgesetzte: Was ist euer Plan für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb? Wie kann ich mich daran beteiligen? So kommt die Frage der Generationengerechtigkeit in der Klimapolitik in Unternehmen.
Generationengerechtigkeit in der Klimapolitik auch im Unternehmen wichtig
Damit wird es zentral für Belegschaftsorgane, Antworten auf vermeintliche Konfliktlinien bei der Generationengerechtigkeit in der Klimapolitik zu finden und unterschiedliche Bedürfnisse in eine gemeinsame Zukunftsperspektive zu gießen – eine schwierige Übung. Es gilt, die Bedenken gegenüber notwendigen Veränderungen der einen ernst zu nehmen, ohne den Veränderungswillen der anderen in Ernüchterung abgleiten zu lassen. Denn die Devise „Mich betrifft das nicht mehr“ ist ein Trugschluss: Extreme Hitzewellen und sintflutartige Überschwemmungen sind bereits Realität und besonders für ältere und vorerkrankte Menschen eine ernsthafte Gefahr.
Ignorierte Sorgen, fehlende Perspektiven: Immer mehr junge Menschen wenden sich von der Politik ab. Kein Wunder, meint die Journalistin Anna Jandrisevits in ihrem Kommentar: https://www.arbeit-wirtschaft.at/ist-die-jugend-politikverdrossen/
— Arbeit&Wirtschaft Magazin (@aundwmagazin.bsky.social) 16. Januar 2025 um 17:01
Viele engagierte Betriebsrät:innen nutzen das Thema Nachhaltigkeit inzwischen als Chance für generationenübergreifende Zusammenarbeit. Erfahrene Kolleg:innen setzen sich für die Ideen der Jüngeren ein, geben ihnen Raum bei Betriebsversammlungen oder fördern eigenständige Nachhaltigkeitsprojekte. Eine immer wichtigere Aufgabe im Betriebsrat wird zudem eine „Staffelübergabe“, die das Thema Nachhaltigkeit dauerhaft auf die Agenda setzt. Und wenn jemand fragt, ob das alles denn wirklich nötig sei, dann antworten Sie am besten ganz entspannt mit dem Vulkanier-Gruß und den Worten: „Wir betreiben hier intertemporale Freiheitssicherung.“
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