Erhöhung des Frauenpensionsalters: Jahre der Erschöpfung

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  1. Seite 1 - Die Pensionslücke der Frauen
  2. Seite 2 - Erhalt der Arbeitsfähigkeit geboten
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Nur jede zweite Frau tritt die Pension aus einer Beschäftigung heraus an. Die andere Hälfte ist schon Jahre vorher erwerbsarbeitslos. Ab dem Jahr 2024 wird jedoch das Pensionseintrittsalter für Frauen erhöht. Firmen und Frauen müssen darauf reagieren.
„Die Altersarbeitslosigkeit in Österreich ist hoch. Wir brauchen jetzt eine Diskussion“ – nicht später, plädiert Christine Mayrhuber vom WIFO. (C) Markus Zahradnik

Erhalt der Arbeitsfähigkeit geboten

Dabei gäbe es Lösungen. Zum einen die Beratung „fit2work“, die Unternehmen hilft, die Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiter:innen zu erhalten – durch die Minimierung körperlicher und seelischer Belastung. Hier gebe es aber einen Selection-Bias, erklärt Mayrhuber. Es kämen überwiegend Unternehmen, bei denen ohnehin ein Bewusstsein für die Thematik da sei. Wo der Hebel angesetzt werden muss, ist dank Berechnungen des WIFO allerdings klar. Zwei Faktoren beeinflussen diese Statistik besonders. Zum einen die Branche, in der Frauen arbeiten. Im Gesundheits- und Sozialwesen tritt nur die Hälfte der Frauen direkt in die Pension ein. Sogar nur 25 Prozent sind es in der Beherbergung und Gastronomie. Die häufigsten Direktübertritte (70 Prozent) gibt es in der öffentlichen Verwaltung.

Der zweite Faktor ist die Unternehmensgröße. In Betrieben, in denen weniger als zehn Beschäftigte arbeiten, geht nur ein Drittel der Frauen direkt in Alterspension. Hat die Firma mehr als 1.000 Beschäftigte sind es allerdings mehr als zwei Drittel. Die Frauen, die nicht direkt aus dem Beruf in die Pension gehen, sind im Durchschnitt 81 Monate arbeitslos, bevor sie in den Ruhestand können. Also beinahe sieben Jahre.

Jetzt in die Zukunft planen

Die Politik kann in diesem Fall wenig tun, außer in Betrieben der öffentlichen Hand – also in vielen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen – mit gutem Beispiel voranzugehen. Schon das scheint schwer genug. Vielmehr seien die Firmen gefragt, sich der Situation und der Folgen bewusst zu werden. Mayrhuber deutlich: „Wir brauchen jetzt eine Diskussion. Die Betriebe haben die Pandemie überlebt, hatten aber davor schon das Problem, nur sehr kurzfristig zu planen: in Quartals- und Jahreszahlen. Die Veränderung der Beschäftigungsstruktur hat aber einen Planungshorizont von mindestens fünf Jahren, um hier vernünftige Maßnahmen setzen zu können.“

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Über den/die Autor:in

Christian Domke Seidel

Christian Domke Seidel hat als Tageszeitungsjournalist in Bayern und Hessen begonnen, besuchte dann die bayerische Presseakademie und wurde Redakteur. In dieser Position arbeitete er in Österreich lange Zeit für die Autorevue, bevor er als freier Journalist und Chef vom Dienst für eine ganze Reihe von Publikationen in Österreich und Deutschland tätig wurde.

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