In Österreich ist Armut politischer Wille – oder Unwille. Mehr als ein Achtel der österreichischen Bevölkerung ist armutsgefährdet, darunter etwa 320.000 Kinder. Unfälle, (chronische) Krankheiten, aber auch Trennungen und andere Traumata gelten als höchste individuelle Risikofaktoren, um in Armut abzurutschen.
Was muss passieren, um in Armut hineinzurutschen? Wie wird Armut vererbt? Welche Vorurteile zu Armut sind tief in unserer Gesellschaft verankert, welchen Beschämungen und Demütigungen sind Betroffene ausgesetzt? Was hat die Reform der Mindersicherung zur Sozialhilfe neu bewirkt? Und können wir Kinderarmut einfach abschaffen?
Darüber und vieles mehr spricht Michael Mazohl mit der Armutsaktivistin und Autorin Daniela Brodesser. Ihr Buch „Armut“ ist im Frühjahr im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen. Natascha Strobl analysiert, wie ein Generationenkonflikt konstruiert wird, um vom Klassenkampf von oben abzulenken.
Mehr zum Thema „Armut“ im Klassenkampf schreiben die Autor*innen in ihrem Buch.
Buchtipp!
Klassenkampf von oben
Angriffspunkte, Hintergründe und rhetorische Tricks
von Natascha Strobl und Michael Mazohl
ISBN: 978-3-99046-464-9
ÖGB-Verlag
268 Seiten
Erscheinungsdatum: 11.11.2022
Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin aus Wien. Sie beschäftigt sich mit politischer Sprache, insbesondere der extremen Rechten. Für „Radikalisierter Konservatismus“ (Suhrkamp 2021) hat sie den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch des Jahres gewonnen. Auf Twitter liefert sie Ad-hoc-Analysen zu rechtsextremen (Sprach-)Strategien und wird von über 170.000 Menschen gelesen. Sie publiziert in zahlreichen Zeitungen und Magazinen, darunter „Die Zeit“, „Der Standard“ und „Dagens Nyheter“.
Michael Mazohl studierte Digitale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im ÖGB-Verlag entwickelte er Kampagnen für die Arbeiterkammer, den ÖGB, die Gewerkschaften und andere Institutionen. Zudem arbeitete er als Journalist und Pressefotograf für nationale und internationale Magazine. Drei Jahre zeichnete er als Chefredakteur für das Magazin „Arbeit&Wirtschaft“ verantwortlich und führte das Medium in seine digitale Zukunft.