Österreich im EU-Vergleich
[infogram id=“aandw-online-digitale-arbeit-digitalisierungsindex-1h7v4p0v7vpj2k0?live“]DESI ist der Digitalisierungsindex der Europäischen Union. Hier liegt Österreich mit dem siebthöchsten Pro-Kopf-Einkommen innerhalb der EU nur auf dem elften Rang. Auf der Suche nach Antworten, wo die Ursachen dafür liegen, haben sich die ExpertInnen zunächst die Investitionen heimischer Unternehmen in Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) angesehen. Und, so Peneder, hier liegt das Nachhinken Österreichs in Sachen Digitalisierung nicht begründet. Denn, so heißt es in der Studie, „Österreich hat im internationalen Vergleich sehr hohe Investitionen in das Aggregat Informations- und Kommunikationstechnologie“.
Bei der Abdeckung liegt Österreich unter den besten 30 Prozent in der EU, bei der Nutzung allerdings innerhalb der untersten 30 Prozent.
Digitalisierung vorantreiben
Mit Investitionen alleine sei es daher nicht getan, betonte Peneder. Vielmehr brauche es Antworten auf die Frage, wie Digitalisierung auf allen Ebenen vorangetrieben werden könne. Auffallend ist, dass viele ÖsterreicherInnen Hemmungen haben, neue Technologien zu nutzen. Das zeigt sich zum Beispiel in Parametern wie der unterdurchschnittlichen Nutzung von Social Media. Insgesamt hat der digitalisierte Unterhaltungsbereich hier zu Lande noch hohes Entwicklungspotenzial. Gut angenommen würden Online-Shopping, E-Banking sowie digitale Gesundheitsdienste.
Auffallend ist, dass viele ÖsterreicherInnen Hemmungen haben, neue Technologien zu nutzen.
Insgesamt könne es Österreich allerdings nicht leisten, bei der Digitalisierung nur Mittelmaß zu sein, betonte AK-Vizedirektorin Maria Kubitschek bei der Studienpräsentation. Sie kritisierte, dass diesbezügliche Anstrengungen der öffentlichen Hand nur auf die Wirtschaft beziehungsweise UnternehmerInnen konzentriert seien. In den digitalen Wandel müsste aber alle Menschen einbezogen werden, um zu verhindern, dass eine digitale Kluft entstehe.
Das Zukunftsprogramm der Arbeiterkammer
Die Arbeiterkammer investiert hier nun massiv: Von 2019 bis 2023 stehen insgesamt 150 Millionen Euro im Rahmen des „Zukunftsprogramms“ zur Verfügung. Die Mittel stehen einerseits für Qualifizierungen in der Nutzung digitaler Technologien zur Verfügung. So sollen Hemmschwellen abgebaut und der Umgang mit Neuem erleichtert werden. Alleine in Wien gibt es künftig pro Jahr vier Millionen Euro für solche Qualifizierungsmaßnahmen.
Mit dem Zukunftsprogramm der AK sollen Hemmschwellen abgebaut und der Umgang mit Neuem erleichter werden.
Zweiter Programmteil ist der AK Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0. Hier werden in den kommenden fünf Jahren Projekte gefördert, die Anwendungen entwickeln, welche auf die Bedürfnisse von ArbeitnehmerInnen eingehen, so Fondsleiter Fridolin Herkommer. Die genauen Förderrichtlinien werden Anfang April bekanntgegeben, im Juni wird über die ersten Förderungen entschieden. Als Beispiele nannte Herkommer eine Betriebsrats-App oder Anwendungen, die Beschäftigte stärker in die Gestaltung von Dienstplänen miteinbindet. Eine Ideenwerkstatt unterstützt alle, die ein Projekt einreichen wollen, ihre Idee bis zur Umsetzung zu bringen.