Braucht Europa eigene Suchmaschinen? Astrid Mager antwortet
Das Internet ist ohne Suchmaschinen nicht zu benutzen, weswegen sie als Basisinfrastruktur begriffen werden können. Wenn man den Zugang zu Wissen als öffentliche Aufgabe betrachtet, dann braucht es unabhängige, öffentlich finanzierte Suchmaschinen. In Europa gibt es eine lange Tradition öffentlich-rechtlicher Medien und Bibliotheken. Darauf sollten wir uns besinnen und den Aufbau eines eigenen Web-Index in Angriff nehmen. Ein offener Web-Index ist eine Art Datenbank von zugänglichen Webseiten und Netzinhalten. Darauf ließen sich ganz unterschiedliche Suchmaschinen aufsetzen.
Eine solche Diversifizierung würde einem pluralistischen,
multikulturellen Europa besser gerecht werden.
Astrid Mager, Senior Researcher am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA).
Eine solche Diversifizierung würde einem pluralistischen, multikulturellen Europa besser gerecht werden als eine fortwährende Abhängigkeit von monopolistischen Technologie-Konzernen und deren Geschäftspraktiken. Sie würde zudem die Möglichkeit schaffen, die digitale Zukunft mitgestalten zu können und die Imagination und Umsetzung von digitalen Plattformen und KI-Anwendungen nicht alleine einem unbändigen Netz-Kapitalismus zu überlassen.
„Zeige mir ein Bild einer dystopischen Zukunft von KI und Arbeit“: Ein Aufruf, den die KI verweigert. Firmeneigene Vorgaben legen fest, was die KI generieren darf und was nicht. Die neuen KI-Systeme funktionieren nach ihren eigenen Regeln: https://t.co/TdNtbokVtE pic.twitter.com/MwFx9rldmR
— Arbeit&Wirtschaft Magazin (@AundWMagazin) July 16, 2023