Drei Fragen zum Thema Infrastruktur
Was versteht man unter Infrastruktur?
Kurz gesagt geht es nicht nur um die sogenannte „Beton-Infrastruktur“. Vielmehr ist die gesamte Ausstattung des Landes gemeint, die für dessen Funktionieren notwendig ist. Diese gliedert sich in zwei unterschiedliche Bereiche: die technische und die soziale Infrastruktur. In den Bereich der technischen Infrastruktur fallen Verkehrswege (wie Straßen, Brücken, Tunnel, Bahnlinien oder auch Radwege), Wasser- und Energieversorgung, Kanalisation, Müllentsorgung bzw. Abfallwirtschaft. Ebenso fällt darunter die digitale Infrastruktur. Die soziale Infrastruktur wiederum umfasst beispielsweise die medizinische Versorgung, vor allem in Bezug auf Krankenhäuser, sowie Pflegeeinrichtungen. Auch Kinderbetreuungseinrichtungen, Hochschulen oder Volkshochschulen zählen dazu. Genauso Freizeitangebote wie Parks, Spielplätze oder Schwimmbäder oder aber Gerichte, Justizvollzugsanstalten und die öffentliche Verwaltung.
Wer profitiert von Infrastruktur?
Die Infrastruktur ist für alle da. Sie ist ein öffentliches Vermögen, von dem Privatpersonen ebenso profitieren wie Unternehmen. „Das öffentliche Vermögen ist die Basis für hohe Lebensqualität“, hält AK-Expertin Romana Brait fest.
Macht es Sinn, Schulden aufzunehmen, um in Infrastruktur zu investieren?
Schulden sind nicht generell etwas Schlechtes – es kommt immer darauf an, wofür man das Geld investiert und ob der gesellschaftliche Nutzen über den Finanzierungskosten liegt. „Wer etwa Investitionen in moderne Krankenhäuser oder schnellere Eisenbahnverbindungen und Klimaschutz tätigt, hinterlässt künftigen Generationen eine lebenswerte und intakte Gesellschaft“, so David Mum, GPA-djp. Dabei darf nicht vergessen werden: Es sind nicht nur die Schulden, die dadurch ansteigen. Auch das öffentliche Vermögen wächst.
Beatrix Mittermann
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 1/20.
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