Wie wirkt sich der Corona-Virus auf deine Arbeit aus?
Christina Pratl: Wir haben das Flugprogramm komplett runtergefahren. Momentan sind wir massiv am Ausverhandeln einer Kurzarbeitsregelung – und das großteils per Skype. Das ist eine enorme Herausforderung! Kurze Wege, von einem Büro ins andere, würden es deutlich einfacher machen. Zumal wir die bestehenden Mustervereinbarungen zur Kurzarbeit für unser Unternehmen anpassen müssen – wir haben für vieles eigene Regelungen.
Unser Appell an alle Kolleg*innen: Bitte meldet euch bei uns, schreibt uns, ruft uns an. Aber unterschreibt nichts ohne Absprache!
Christina Pratl, Betriebsrätin und Flugbegleiterin bei der AUA
Welche Unterstützung wünschst du dir für deine Arbeit? Und für deine Kolleg*innen?
Christina Pratl: Die wichtigste Unterstützung ist jetzt, dass das Unternehmen mit uns ganz offen und transparent umgeht. Wir sind auf Fakten angewiesen und verlassen uns darauf, dass die Kommunikation einwandfrei funktioniert. Der Ernst der Lage ist allen klar.
Auch die Mitarbeiter*innen haben Verständnis für die Maßnahmen, die Unsicherheit ist aber enorm. Unser Appell an alle Kolleg*innen: Bitte meldet euch bei uns, schreibt uns, ruft uns an. Aber unterschreibt nichts ohne Absprache! Wir sind in engem Austausch mit allen anderen Airlines in Österreich, aber auch international. Wir helfen uns gegenseitig. Es ist beeindruckend, wie der Zusammenhalt in dieser Krise funktioniert. Unser Ziel ist es: Mit bestehenden Gehältern durchzukommen.
Mit welchen Problemen ist deine Branche konfrontiert?
Christina Pratl: Die große Frage lautet: Was passiert danach? Im Flugverkehr sind wir von vielen externen Faktoren abhängig, zum Beispiel von Einreisebeschränkungen anderer Länder. Wir sind eine lebendige Branche, die sich ständig verändert. Wir können keine langfristigen Entwicklungen absehen. Das schafft Unsicherheit.