Christina Pratl, AUA

Christina Pratl,Betriebsrätin und Flugbegleiterin bei AUA
Foto (C) Lisa Lux
Am Ausverhandeln einer Kurzarbeitsregelung. Die große Frage lautet: Was passiert danach?
Zur Person
Christina Pratl ist Betriebsrätin für das Flugpersonal der AUA. Die Kurzarbeit für ihre Kolleg*innen verhandelt sie großteils per Skype. Als Unterstützung wünscht sie sich vom Unternehmen Fakten und offene Kommunikation.

Wie wirkt sich der Corona-Virus auf deine Arbeit aus?

Christina Pratl: Wir haben das Flugprogramm komplett runtergefahren. Momentan sind wir massiv am Ausverhandeln einer Kurzarbeitsregelung – und das großteils per Skype. Das ist eine enorme Herausforderung! Kurze Wege, von einem Büro ins andere, würden es deutlich einfacher machen. Zumal wir die bestehenden Mustervereinbarungen zur Kurzarbeit für unser Unternehmen anpassen müssen – wir haben für vieles eigene Regelungen.

Unser Appell an alle Kolleg*innen: Bitte meldet euch bei uns, schreibt uns, ruft uns an. Aber unterschreibt nichts ohne Absprache! 

Christina Pratl, Betriebsrätin und Flugbegleiterin bei der AUA

Welche Unterstützung wünschst du dir für deine Arbeit? Und für deine Kolleg*innen?

Christina Pratl: Die wichtigste Unterstützung ist jetzt, dass das Unternehmen mit uns ganz offen und transparent umgeht. Wir sind auf Fakten angewiesen und verlassen uns darauf, dass die Kommunikation einwandfrei funktioniert. Der Ernst der Lage ist allen klar.

Auch die Mitarbeiter*innen haben Verständnis für die Maßnahmen, die Unsicherheit ist aber enorm. Unser Appell an alle Kolleg*innen: Bitte meldet euch bei uns, schreibt uns, ruft uns an. Aber unterschreibt nichts ohne Absprache! Wir sind in engem Austausch mit allen anderen Airlines in Österreich, aber auch international. Wir helfen uns gegenseitig. Es ist beeindruckend, wie der Zusammenhalt in dieser Krise funktioniert. Unser Ziel ist es: Mit bestehenden Gehältern durchzukommen.

Mit welchen Problemen ist deine Branche konfrontiert?

Christina Pratl: Die große Frage lautet: Was passiert danach? Im Flugverkehr sind wir von vielen externen Faktoren abhängig, zum Beispiel von Einreisebeschränkungen anderer Länder. Wir sind eine lebendige Branche, die sich ständig verändert. Wir können keine langfristigen Entwicklungen absehen. Das schafft Unsicherheit.

Weiterlesen

FAQs zu Job und Corona

Über den/die Autor:in

Irene Steindl

Irene Steindl studierte Publizistik mit Schwerpunkten in Politikwissenschaft und Gender Studies an der Universität Wien. Aufgewachsen in einer Umgebung von Bleilettern und Druckmaschinen sowie sozialisiert durch die Gewerkschaftsbewegung, entwickelte sie früh eine Leidenschaft für die Arbeit&Wirtschaft. Seit 2012 ist sie als freie Journalistin tätig und gibt Schreibworkshops für Unternehmen. Von 2023 bis 2024 war sie Chefin vom Dienst bei der Arbeit&Wirtschaft.

Du brauchst einen Perspektivenwechsel?

Dann melde dich hier an und erhalte einmal wöchentlich aktuelle Beiträge zu Politik und Wirtschaft aus Sicht der Arbeitnehmer:innen.



Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder. Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.