In die Höhe bauen
Eine Möglichkeit weniger Boden zu versiegeln, wäre ein Bauen in die Höhe anstatt in die Breite. Auch den Verkehr würde man dadurch besser in den Griff bekommen und eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gewährleisten. Zersiedelung in Vororten von Städten verursacht nämlich ein erhöhtes Auto-Aufkommen und in Folge mehr Luftverschmutzung, da die Menschen zu ihren Arbeitsplätzen müssen oder in die Shoppingzentren wollen.
Wieso müssen Supermarkt, Arztpraxis, Gemeindeamt als einstöckige Gebäude mitten auf der grünen Wiese stehen anstatt als ein einziges mehrgeschossigen Gebäude im Ortskern?
Maria Schachinger, WWF-Bodenschutzsprecherin
Seit den 1950er Jahren gibt es das Schlagwort der „gemischten Stadt“ und ab den 1980ern begann man von „der Stadt der kurzen Wege“ zu sprechen. Beides bedeutet geringe Distanzen zwischen Wohnung und Arbeit . Genau so soll die Nahversorgung, sollen Dienstleistungen aller Art sowie Freizeit- und Bildungsorte in der Nähe vorhanden sein. Vieles kann durch eine Bausymbiose erreicht werden. „Mehrstöckiges Bauen kann einen Beitrag zum Flächensparen leisten. Wieso müssen Supermarkt, Arztpraxis, Gemeindeamt als einstöckige Gebäude mitten auf der grünen Wiese stehen anstatt als ein einziges mehrgeschossigen Gebäude im Ortskern?“, sagt WWF-Bodenschutzsprecherin Schachinger.
Beispiele für eine Mischnutzung gibt es schon. Im 23. Wiener Gemeindebezirk teilen sich auf der Breitenfurter Straße seit Sommer 2020 unter dem Namen „Markt & Schule“ eine Schule, ein Lebensmittelmarkt und das dazugehörige Parkdeck ein Gebäude. Über dem Parkdeck gibt es zusätzlich noch begrünte Freiflächen, und ein Innenhof in der Mitte des Hauses sorgt für Ruhe. Ideen und Projekte gibt es also. Ob das Beispiel der Schule Schule macht, sollte in den kommenden Jahren beobachtet werden.