Eva ist parteiunabhängige Betriebsrätin in einem Betrieb mit etwa 3.000 Mitarbeiter*innen im Bildungssektor. Im Krisentagebuch teilt sie ihren Erfahrungsschatz – und möchte mit dem einen oder anderen Klischee aufräumen.
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Der 27. April 1945 – Gründungstag der zweiten österreichischen Republik. Die Unabhängigkeitserklärung von 1945 ist heute brandaktuell: Das Parlament hat im Zentrum der österreichischen Demokratie zu stehen, und dies gilt auch in Krisenzeiten.
1920 kündigte sich eine leichte Erholung der Wirtschaft an und in Wien begann ein konsequenter Kampf gegen die Tbc. Doch ab 1922 folgte der zweite Wirtschafseinbruch. Der Kampf um höhere Arbeitslosenunterstützung und besseren Bedingungen bei Kurzarbeit begleitete ab jetzt die Tätigkeit der Gewerkschaft und die neu gegründete Arbeiterkammer.
Aus der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 haben wir praktisch nichts gelernt. Wollen wir jetzt zurück zum Status Quo vor der Pandemie – oder unsere Gesellschaft auf anderen, gesunden Grundlagen neu organisieren? Ein Kommentar von Wirtschaftsanwalt Leopold Specht.
Vor 100 Jahren hieß die Pandemie Spanische Grippe. Sie führte aber nicht zu Wirtschaftsproblemen, sondern platzte mitten in eine Gesundheits- und Hungerkrise, die bereits da war. Es traf die Armen.
Redaktionelle Richtigstellung
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Kollektivvertragspolitik sind ganz anders als in der Blütezeit der 1970er-Jahre. Damals nahmen die Unternehmen die gesamtwirtschaftlich verantwortungsvolle
Lohnpolitik der Gewerkschaften noch dankbar an.
Wie die Sozialwirtschaft haben die privaten Bildungseinrichtungen in den KV-Verhandlungen um eine 35-Stunden-Woche gekämpft. Wer mit hohem Einsatz Wissen teilt, verdient entsprechenden Lohn und Erholungszeit.
Ein Lokalaugenschein in Wien-Floridsdorf.
„Sinnfällig bezeugen diese gemeinsamen Vereinbarungen, wie sich durch den Einfluss der gewerkschaftlichen Organisation die Zeiten geändert haben. Früher herrschte in der Fabrik ein schrankenloser Absolutismus, nun müssen sich die Fabriksherren die Einrede der Arbeitervertreter gefallen lassen.“
Der Tarifvertrag in der österreichischen Eisen-, Metall- und Maschinenindustrie
Wien 1908
Das Aushandeln von Kollektivverträgen ist die Kernkompetenz der Gewerkschaften. Dafür kommen zahlreiche ExpertInnen, BetriebsrätInnen und FunktionärInnen über das ganze Jahr hinweg zum Einsatz.