Der frühe Vogel fängt den Wurm. Unser Zeitmanagement verursacht dem menschlichen Körper jedoch unnötigen Stress: den sozialen Jetlag.
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Das Leistungsprinzip prägt das Selbstverständnis moderner Gesellschaften. Doch seine Glorifizierung verdeckt seine Leerstellen und Schattenseiten.
Warum der 12-Stunden-Tag negative Folgen für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich hätte.
Die Soziologin Claudia Sorger im Gespräch über Arbeitszeitverkürzung, geschlechtergerechte Arbeitszeit und die Auswirkungen von Flexibilisierung. Wichtig sei der politische Wille.
Arbeitszeit ist Lebenszeit
Arbeitszeit wirkt sich nicht nur auf Einkommen, Gesundheit und Wohlbefinden jeder/jedes Einzelnen aus. Sie beeinflusst auch die Verteilung des gesellschaftlichen Wohlstands und die Arbeitslosigkeit.
Das Ziel einer kurzen Vollzeit – als Gegenpol zur viel geforderten Ausdehnung von Arbeitszeiten – muss wieder stärker in den Vordergrund rücken. Denn bereits jetzt arbeiten viele Beschäftigte in Österreich außerhalb der derzeit als normal angesehenen Arbeitszeiten.
Lange Arbeitszeiten machen auf Dauer krank: Gesundheitliche Beschwerden wie Schmerzen in Rücken, Nacken, Schultern, Gliedern oder Kopf sowie Stress und allgemeine Erschöpfungszustände nehmen mit der Dauer der Wochenarbeitszeit zu. Das Gefühl, vom Arbeitsstress ausgebrannt zu sein, nimmt zu – und nicht zuletzt das Unfallrisiko.
Arbeitszeitflexibilisierung
Wieviel arbeiten Österreichs Beschäftigte jetzt schon abseits der Norm?
Wie steht es um Überstunden und Zuschläge in Österreich?
Alle Infos finden Sie anbei zum Downloaden.
Quelle: Arbeit&Wirtschaft 7/17
Datum: 15.09.2017 00:00
Woran sich die österreichische arbeitszeitpolitische Debatte orientieren könnte, wenn sie die Flexibilisierung der Arbeitszeiten auch gesundheitsorientiert umsetzen will.
Immer noch sind Frauen und MigrantInnen in puncto Arbeitszeit massiv benachteiligt. Arbeitsrechtliche Verbesserungen sind nur der erste Schritt.
Überstunden bringen Geld und puschen die Karriere. Doch wer häufig länger als 40 Stunden arbeitet, riskiert unter Umständen seine Gesundheit.
Die große Lösung bei der Arbeitszeit gibt es vorerst nicht, denn sie müsste den ArbeitnehmerInnen mehr Selbstbestimmung und Planbarkeit bringen.
Kommentar von Sozialminister Alois Stöger
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz