Für Katharina Stöllner gehören 12-Stunden-Tage zum Job dazu: Als Krankenschwester betreut sie Menschen vor und nach der Operation. Wie lässt sich so ein Schichtdienst für die zweifache Mutter mit dem Familienleben vereinbaren?
Autor:in – Sandra Knopp und Udo Seelhofer
Sandra Knopp ist freie Journalistin für verschiedene Radio und Printmedien, und hat die Themen Arbeitsmarkt, Soziales und Gesellschaftspolitik als Schwerpunkte. Udo Seelhofer war früher Lehrer und arbeitet seit 2012 als freier Journalist. Seine Schwerpunkte sind Gesellschaft, soziale Themen und Religion. Im Team wurden sie beim Journalismuspreis „Von unten“ 2017 für ihre Arbeit&Wirtschaft Reportage „Im Schatten der Armut“ ausgezeichnet.
Johannes Schwarcz-Breuer vertritt die ArbeitnehmerInnen in Luftfahrt und Schiffverkehr in der vida. Beide Branchen sind unterschiedlich vom neuen Arbeitszeitgesetz betroffen. 12-Stunden-Dienste wären insbesonders in der Schifffahrt fatal, warnt der Experte.
Ein längerer Arbeitstag hat Auswirkungen auf Sozialleben und Gesundheit. Horst Bracher erzählt im Gespräch, wieso es für ihn unmöglich wäre, langfristig 12-Stunden-Schichten zu arbeiten.
Besonders in der Gastronomie kam der 12-Stunden-Tag gut an, war er doch mancherorts gelebte Praxis. Walid arbeitet seit Langem für Imbisslokale und hat so seine Erfahrungen mit ausufernden Arbeitstagen gemacht. Die Entlohnung war nicht dementsprechend.
Im Konzern A1 Telekom Austria wird die Arbeitszeit vom eigenen Kollektivvertrag geregelt – und das auch weiterhin. Vom neuen Arbeitszeitgesetz betroffen ist die A1 Telekom dennoch. Die Konkurrenz könnte das Unternehmen dadurch indirekt unter Druck setzen, so Franz Valsky vom Betriebsrat der A1.
Die Zahl weiblicher Führungskräfte steigt nur langsam. Welche Maßnahmen setzen Unis, um die gläserne Decke zu durchstoßen?
Flexibilisierung liegt im Trend. Einige Betriebe wollen der Belegschaft mehr Zeitsouveränität verschaffen. Einzelne setzen bereits auf Arbeitszeitverkürzung. Udo Seelhofer und Sandra Knopp haben sich angesehen, wie die funktionieren kann.
Die soziale Infrastruktur ist ein wichtiger Teil des Sozialstaats. Der Ausbau von Kinderbetreuung und Pflege kann zum Jobmotor werden.
Ob beim 12-Stunden-Tag, in der Sozialpolitik oder auf dem Gemüsefeld: Susanne Haslinger von der PRO-GE kämpft für die Rechte der Beschäftigten.
Ob Crowdworking, automatisierte Arbeitsvorgänge oder Datenerfassung in Unternehmen: Die AK treibt die Debatte über die Digitalisierung voran.