Gesellschaftliche Ungerechtigkeiten brauchen stets ein Bild, das diese Ungerechtigkeiten als gerecht erscheinen lässt, erklärt Politikwissenschafterin Natascha Strobl. Das kann die „soziale Hängematte“ sein oder das Bild vom Chips essenden Proll im grauslichen Unterleiberl.
Autor:in – Johannes Greß
Johannes Greß, geb. 1994, studierte Politikwissenschaft an der Universität Wien und arbeitet als freier Journalist in Wien. Er schreibt für diverse deutschsprachige Medien über die Themen Umwelt, Arbeit und Demokratie.
Neben einer verkorksten Umwelt- und Klimapolitik haben die Grünen dafür gesorgt, dass der Protest der Zivilgesellschaft weitgehend verstummte, während die Kurz-ÖVP weitermacht wie unter Türkis-Blau. Ein Kommentar von Johannes Greß.
Im MAN-Werk in Steyr verdichten sich die Entwicklungen vergangener Jahrzehnte: ein fundamentales Machtungleichgewicht zwischen einem übermächtigen Unternehmer und einer Arbeiter*innenschaft, der nur die Macht der vielen bleibt.
Der überwiegende Teil der in Österreich lebenden Menschen lebt auf zu großem ökologischem Fuß. Angesichts einer sich zuspitzenden ökologischen Krise werden ein paar kosmetische Eingriffe nicht reichen. Höchste Zeit, „Wohlstand“ neu zu definieren und darüber nachzudenken, was das für Einkommen und Arbeitszeit bedeuten muss.
„Eigenverantwortung statt Sozialstaat“ lautet das Dogma der ÖVP seit mehr als zwei Jahrzehnten. Das äußert sich in einer minderheitenfeindlichen Politik – und im Bild der „Karrierefrau“.
Die reichen Gesellschaften im Norden leben seit Jahrhunderten auf Kosten des globalen Südens. Eine Tatsache, die gerne verdrängt wird. Doch wie alles Verdrängte kehrt auch dieses irgendwann zurück.
Von SUVs bis hin zu Finanzinstituten: Längst ist alles irgendwie grün. Ob es sich dabei um „Greenwashing“ handelt, ist irrelevant. Entscheidend ist die politische Dimension. Ein Essay von Johannes Greß.
Statt am Alter sollte man die Impfreihenfolge an sozialen Kriterien festmachen – national und global. Doch derzeit spielen 80 Prozent der Weltbevölkerung in dieser Rechnung keine Rolle, kritisiert Stephan Lessenich, künftiger Direktor des Instituts für Sozialforschung der Goethe Universität Frankfurt, im A&W-Interview.
Die Narben einer verfehlten Krisenpolitik infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 sind in einigen EU-Staaten bis heute sichtbar. Die Europäische Union scheint daraus gelernt zu haben – nur die österreichische Regierung lässt diese Chance bis dato ungenutzt.
Bis zu ihrem Abschluss verrichten Studierende im Sozial- und Gesundheitsbereich teils mehr als 2.000 Stunden Gratisarbeit. Eine Belastung, unter der nicht nur sie selbst, sondern die Gesellschaft als Ganze leidet.