Der Wissenschafter Oskar Negt warnte schon 2004: Ein Abbau des Sozialstaats gefährdet gesellschaftliche Solidarität und Demokratie.
Autor:in – Brigitte Pellar
Brigitte Pellar ist Historikerin mit dem Schwerpunkt Geschichte der ArbeitnehmerInnen-Interessenvertretungen und war bis 2007 Leiterin des Instituts für Gewerkschafts- und AK-Geschichte in der AK Wien.
Der Klimawandel stellt die kapitalistische Gesellschaft vor ähnliche Herausforderungen wie einst die Folgen der Industrialisierung.
Die „Internationalen Berufssekretariate“ der Gewerkschaften waren die erste Antwort auf die Globalisierung der kapitalistischen Wirtschaft.
Arbeiterkammern mit den gleichen Rechten und Möglichkeiten wie die Wirtschaftskammer sind Voraussetzung für einen fairen Interessenausgleich.
Rechte und rechtspopulistische Politik behauptet, dass ArbeitnehmerInnen in der „Volksgemeinschaft“ keine eigene Interessenvertretung brauchen.
Seit das Mitbestimmungsrecht der jungen ArbeitnehmerInnen im Betrieb gilt, ist die Gewerkschaftsjugend Schutzschild der JugendvertrauensrätInnen.
Die Kampagne für Arbeitszeitverkürzung hatte von Anfang an auch zum Ziel, dass ArbeitnehmerInnen demokratische Rechte in Anspruch nehmen können.
Die Verstaatlichung der Grundstoff- und Schlüsselindustrie 1946/47 war mehr als eine Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Österreichs.
Ab 1929 gingen rechte Koalitionsregierungen gezielt gegen die autonome Selbstverwaltung der Arbeiterkammern vor, 1933 wurde sie beseitigt.
ArbeiterInnen kämpften 1848 bis zum Schluss für die demokratische Revolution, aber nur wenige Studenten und Akademiker.