Die europäischen Kolonialmächte verboten einheimischen Arbeitnehmer*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika fast immer, Gewerkschaften zu gründen. Mit den Befreiungsbewegungen kam ihre Chance – aber die Globalisierung setzt sie unter neuen Druck.
Autor:in – Brigitte Pellar
Brigitte Pellar ist Historikerin mit dem Schwerpunkt Geschichte der ArbeitnehmerInnen-Interessenvertretungen und war bis 2007 Leiterin des Instituts für Gewerkschafts- und AK-Geschichte in der AK Wien.
Die kapitalistische Wirtschaft hat gesellschaftlichen Reichtum geschaffen wie nie zuvor in der Geschichte. Aber sie hat einen Pferdefuß: Sie verteilt den Reichtum sehr ungerecht. Gewerkschaften haben die Aufgabe, diesen Mechanismus zu durchbrechen.
Für die Sozialwissenschafterin Käthe Leichter war die Arbeitnehmer*innen-Interessenvertretung nicht nur ein theoretisches Betätigungsfeld – sondern auch ein praktisches: als mitreißende Betriebsrätin.
Wenn das Polio-Virus aktiv wird, kommt es zur Kinderlähmung und damit zu lebenslanger Behinderung, oft auch zum Tod. Österreich half entscheidend dabei mit, einen Schutzschild dagegen aufzurichten.
Virtuelle Demonstration, echter Arbeitskampf: Vor vierzehn Jahren lieferte sich die Gewerkschaftsbewegung in Second Life einen Schlagabtausch mit IBM. Was wurde aus diesem Testlauf gelernt?
Krisen und neoliberale Politik ließen die Arbeitslosigkeit explodieren. Auf Initiative des Europäischen Gewerkschaftsbunds erarbeitete eine Kommission unter dem Vorsitz von Altkanzler Bruno Kreisky ab 1986 Gegenstrategien. Vieles davon ist brandaktuell.
Die Pandemie platzte vor 100 Jahren nicht nur in eine Gesundheits- und Hungerkrise, sondern auch in eine Wirtschaftskrise. Die Gewerkschaften verhandelten schon damals Kurzarbeit als wichtigen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze und der Existenzgrundlage.
„Ausgliederungen sind keine Garantie dafür, dass Leistungen tatsächlich effizienter und kostengünstiger erbracht werden. Der gemeinwirtschaftliche Sektor erfüllt wichtige gesellschaftspolitische, wirtschaftspolitische
und ökologische Aufgaben.“
13. Bundeskongress des ÖGB (1995)
Beim Aufbau der demokratischen Republik war die Beteiligung der Gewerkschaft am politischen Entscheidungsprozess Grundprinzip.
Die modernen ArbeiterInnenhäuser der Schuhfabrik Bat’a im mährischen
Zlín waren Teil eines perfekten Ausbeutungs- und Kontrollkonzepts.