Der Tag der Arbeit war nicht immer ein friedvolles Fest. In ihren Memoiren berichtet Käthe Leichter von Reiterattacken und Heerlager voller Polizisten.
Autor:in – Brigitte Pellar
Brigitte Pellar ist Historikerin mit dem Schwerpunkt Geschichte der ArbeitnehmerInnen-Interessenvertretungen und war bis 2007 Leiterin des Instituts für Gewerkschafts- und AK-Geschichte in der AK Wien.
Pflege ist Schwerarbeit, das hat sich trotz der Fortschritte bei Ausbildung und Arbeitsrecht seit 150 Jahren nicht geändert. Die Gewerkschaften kämpften von Anfang an um faire Bedingungen für die Pflegenden – auch im Interesse der Patient:innen.
Gedenktag des 80. Todestages von Käthe Leichter: Wir präsentieren den Bericht von Rosa Jochmann über die gemeinsamen letzten Monate im KZ Ravensbrück.
Der durchschnittliche Bildungsstandard ist während der letzten Jahrzehnte zwar besser geworden, doch das bedeutet noch lange nicht, dass unser Bildungssystem auch gerecht ist. Brigitte Pellar wirft einen Blick zurück auf den langatmigen Kampf gegen Bildungshürden.
1993 gelang es AK und ÖGB, die starren politischen Fronten aufzuweichen und die gesetzliche Sperre für den Ausbau ganztägiger Schulen zu beseitigen – im Interesse berufstätiger Eltern und ihrer Kinder. An der Umsetzung mangelt es allerdings noch immer.
Gastronomiebeschäftigte hatten schon immer gefährliche und belastende Arbeitsbedingungen – umso mehr in Zeiten von Epidemien. Der Gewerkschaftskampf um soziale Verbesserungen war und ist deshalb immer auch ein Kampf um Gesundheit und Lebenschancen.
Die Ideologie des Faschismus ließ Frauenarbeit außerhalb von „Heim und Herd“ nur für
den Notfall gelten. Das Idealbild war der aufopfernde Dienst an Mann und Kindern.
Es ist bis heute nicht ganz aus den Vorstellungen in unserer Gesellschaft verschwunden.
Bildungsarmut war über Jahrhunderte für die Mehrheit der Arbeitenden Normalzustand. Der Sozialstaat hat viel verbessert, aber ganz konnte er die Bildungsbarrieren noch immer nicht beseitigen. AK und ÖGB kämpfen dafür, diese Ungerechtigkeit zu beenden.
Kollektivverträge, wie sie in Österreich abgeschlossen werden, sind eine weltweite Besonderheit. Das Recht darauf musste von den Gewerkschaften über 150 Jahre Schritt für Schritt erkämpft werden. Es zu sichern ist immer wieder eine Herausforderung.
Der Sozialstaat gibt den Menschen, die in seinem Bereich leben, statt Almosen Rechte und Chancen und beschränkt die Demokratie nicht auf das Parlament. Das stellte immer schon die Machtverhältnisse infrage und führte zu Gegenwind.