Die Corona-Pandemie führte erneut vor Augen: Care-Arbeit wird weiterhin vorrangig von Frauen übernommen. Sind sie erwerbstätig, droht ein Burnout. Stecken sie beruflich zurück, riskieren sie Altersarmut. Es braucht dringend ein gesellschaftliches Umdenken.
Autor:in – Alexia Weiss
Alexia Weiss, geboren 1971 in Wien, Journalistin und Autorin. Germanistikstudium und Journalismusausbildung an der Universität Wien. Seit 1993 journalistisch tätig, u.a. als Redakteurin der Austria Presse Agentur. Ab 2007 freie Journalistin. Aktuell schreibt sie für das jüdische Magazin WINA sowie für gewerkschaftliche Medien wie die KOMPETENZ der GPA-djp oder die Gesunde Arbeit. 2022 erschien ihr bisher letztes Buch "Zerschlagt das Schulsystem ... und baut es neu!" (Verlag Kremayr & Scheriau).
Seit Jahren machen Beschäftigte in Kindergärten auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung aufmerksam. Die Politik hörte zu und reagierte kaum. Nun gingen im Oktober Tausende Pädagog:innen und Assistent:innen auf die Straße.
Ilkim Erdost ist neue Leiterin des Bereichs Bildung, Konsument:innen und Wien in der AK Wien. Im Gespräch mit Arbeit&Wirtschaft kritisiert sie den verpatzten Schulstart und skizziert ihre Visionen einer Schule, die den Bedürfnissen aller Kinder gerecht wird.
Die Probleme in der Elementarpädagogik sind seit vielen Jahren nicht nur bekannt, sie spitzen sich auch immer mehr zu. Zeit, einen umfassenden Strukturwandel anzudenken. Ein Plädoyer von Alexia Weiss.
Die Corona-Hilfsmaßnahmen haben gewirkt: Der Wirtschaft geht es großteils gut, die Erwerbsarbeitslosigkeit geht zurück. Viele Arbeitnehmer:innen mussten aber durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit Einkommenseinbußen hinnehmen. Hier muss nun genau hingeschaut werden.
Reinigungskräfte erledigen einen wichtigen Job, Wertschätzung gibt es dafür kaum. Das drückt sich auch in der niedrigen Bezahlung aus. Und der Druck steigt. Über eine Branche, in der viele Menschen mit Migrationshintergrund und viele Frauen arbeiten. Kaum jemand traut sich hier, seine Stimme zu erheben und über die schwierigen Arbeitsbedingungen zu sprechen.
Die Corona-Krise hat bei jenen, die für längere Zeit erwerbsarbeitslos waren, auch einen leichten Knick am Pensionskonto hinterlassen. Für das Gros der Beschäftigten hat sich die Krise hier nicht ausgewirkt. Wichtig ist nun, das Pensionssystem nicht durch Sparpläne zu beschädigen und den Gender Pension Gap weiter zu verringern.
Lieferkettengesetze werden aktuell weltweit diskutiert: auf UNO-Ebene ebenso wie in der Europäischen Union. Auch in Österreich gibt es starke Stimmen dafür, Unternehmen zu verpflichten, sich die Arbeitsbedingungen und Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt schon bei der Rohstoffgewinnung und in Zulieferbetrieben anzusehen.
Warum flüchten Menschen? Wenn es um Fluchtgründe geht, denken die meisten an Krieg, Terror, Menschenrechtsverletzungen. Eine neue Studie plädiert für einen umfassenden Perspektivenwechsel. Man müsse sich die strukturellen globalen Ungleichheitsverhältnisse ansehen. Nur so könne man auch Lösungen finden.
ÖGB und AK pochen auf aktive Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und auf eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes.