Soziale Krise verhindern

»Wir müssen dringend über Reichtum reden«, sagte ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser im Rahmen der Podiumsdiskussion »Soziale Krise verhindern«. Das sei nur möglich, wenn man die Frage der Verteilung ernsthaft angehe, so Oberhauser. ArbeitnehmerInnen, StudentInnen, PensionistInnen usw. dürften sich nicht gegeneinander ausspielen lassen.
Rolf Gleißner, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der WKÖ, warnte, dass man den Bogen bei der Umverteilung nicht überspannen dürfe, »denn um etwas verteilen zu können, muss ich es zuerst jemandem anderen wegnehmen«. Josef Wöss, Leiter der Abteilung Sozialpolitik in der AK, meinte hingegen, dass die Umverteilung gerade in Zeiten der Krise überfällig sei: »So bleibt ein großer Teil der Kaufkraft erhalten, die Auswirkungen der Krise werden gedämpft. Ohne soziales Netz, ohne Arbeitslosenversicherung wären die Auswirkungen viel dra-matischer.«
Der Philosoph Manfred Füllsack kritisierte, dass gerade diejenigen, die vom sozialen Netz profitieren sollten, das System mit seinen zahlreichen Fördermöglichkeiten oft gar nicht durchschauen. Er plädiert für eine Ausweitung der gesellschaftlich anerkannten Arbeit, zum Beispiel um private Pflegetätigkeiten.

Buchtipp
Manfred Füllsack
Arbeit. Profile (UTB), Band 3235
Utb GmbH, 2008,128 Seiten,  10,20, ISBN-10: 3-8252-3235-2
Vorbestellung:
ÖGB-Fachbuchhandlung, 1010 Wien, Rathausstr. 21, Tel.: (01) 405 49 98-132
fachbuchhandlung@oegbverlag.at

Von Katharina Klee

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 11/2009.

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