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Männer und Gleichstellung: Blockierer oder Verbündete?

Sozialwissenschafterin Nadja Bergmann wirft die Frage auf, ob Männer neue Verbündete für eine gemeinsame Gleichstellungspolitik sein können. Anlass ist eine neue Publikation mit dem Titel „Bewegung im Geschlechterverhältnis? Zur Rolle der Männer in Österreich im europäischen Vergleich“. Darin wird die Rolle der Männer im Geschlechterverhältnis in den Bereichen Bildung, Aufteilung unbezahlter Arbeit, Erwerbsarbeit, Gesundheit, Gewalt und Politik in den letzten Jahren skizziert.
Eins gleich vorweg: Nicht alle Männer profitieren automatisch von ihrem Geschlecht. Außerdem bringen gängige Bilder von „Männlichkeiten“ viele Nachteile mit sich. Jüngere Männer suchen immer mehr nach neuen Rollenmodellen. „Hier bereichert die kritische Männerforschung den Diskus um weitere Elemente und Fragen.“ Gerade bei der Arbeitszeit zeichnet sich eine Änderung der Geschlechterverhältnisse ab: Bei Männern lasse sich eine „langsame, aber stetige Arbeitszeitverkürzung“ feststellen „bei gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitszeit bei Frauen und damit eine schrittweise Annäherung der Arbeitszeitmuster von Frauen und Männern“. Österreich stelle dabei eine Ausnahme dar.
Das Fazit der Sozialwissenschafterin: „Besonders bereichernd ist vor allem die Frage, ob die sogenannte ‚Vollzeitnorm‘ wirklich das ist, was ‚die Männer‘ wollen? Und ob wirklich von einer ewigen ‚männlichen Verhaltensstarre‘, wie Andreas Heilmann es treffend nannte, auszugehen ist oder ob nicht vielmehr von einem immer stärkeren Interesse an neuen geschlechtergerechten Erwerbsarbeits-/Lebensmodellen von Frauen und Männern auszugehen ist, das von der politischen und sozialpartnerschaftlichen Ebene noch zu wenig unterstützt und aufgegriffen wird?“

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http://blog.arbeit-wirtschaft.at/maenner-und-gleichstellung-ewiges-hindernis-oder-neue-verbuendete-auf-dem-weg-zu-einer-geschlechtergerechten-gesellschaft/

Killing the FTT

Sie sollte ein wirkungsvolles Instrument werden, um jene Spekulationen einzubremsen, die zur jüngsten Finanzkrise geführt haben. Zugleich sollte sie dafür sorgen, dass auch SpekulantInnen ihren Beitrag zu den staatlichen Budgets leisten, in die durch die Krise große Löcher gerissen wurden. Sah es zunächst so aus, als würde zumindest eine Gruppe von EU-Ländern die Finanztransaktionssteuer einführen, erlebten die BefürworterInnen inzwischen einen schwerwiegenden Rückschlag, wie Stefan Schulmeister in seinem Artikel anklagt.
Als Antwort auf eine breite Kampagne von NGOs und SozialpartnerInnen in ganz Europa startete die Finanzlobby eine Gegenkampagne, um das Projekt zu diskreditieren. „Mit Erfolg“, wie Schulmeister festhält. „Noch nie wurde so eindrucksvoll demonstriert, wie Demokratie funktioniert in Zeiten der Finanzalchemie.“ Schulmeister fordert angesichts dessen eine „Generalmobilmachung“ der Zivilgesellschaft für die Finanztransaktionssteuer.

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http://blog.arbeit-wirtschaft.at/killing-financial-transaction-tax/

Multinationale Großkonzerne prellen die öffentliche Hand: IKEA als Paradebeispiel

In seinem Artikel macht Philipp Gerhartinger auf die Steuervermeidungspraktiken einiger Großkonzerne aufmerksam und stellt die Frage nach deren Legitimität. Multinationale Konzerne nutzen dazu ihre hochkomplexen Strukturen. Mit vielfältigen Methoden verlagern sie Gewinne in Steueroasen, um sie der Besteuerung zu entziehen, oder nutzen undurchsichtige Ausnahmebestimmungen und Lücken an den Schnittstellen nationaler Steuerjurisdiktion, um Steuern kleinzurechnen. So werden Nationalstaaten wichtige Steuerbeiträge vorenthalten, obwohl beispielsweise deren Infrastruktur Grundlage der Wirtschaftstätigkeit dieser Konzerne ist.
Zahlreiche Konzerne, wie Apple, Google, Amazon und Starbucks, sind für diese Praktiken bereits bekannt. Gerhartinger greift das Beispiel IKEA auf und stützt seine Ausführungen auf ein Papier von Attac, das sich mit den komplexen Strukturen des Möbelherstellers ausführlich auseinandersetzt. Der Beitrag bietet einen tiefen Einblick in ein scheinbar kaum durchschaubares Konglomerat. Zurück bleibt der Eindruck, dass es sich bei der Ansässigkeit in Steueroasen wie der Schweiz und Liechtenstein sicher um keinen Zufall handelt und dass die effektiven Steuersätze letztendlich erschreckend niedrig sind.

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 6/14.

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