In der indischen Textilbranche werden junge Frauen vor allem von Baumwollfirmen angeworben, um sich ihre eigene Mitgift zu erarbeiten – unter dem Namen „Sumangali“. Eine Sumangali ist eine glücklich verheiratete Frau, nur verheiratete Frauen sind gesellschaftlich anerkannt. Den Frauen wird viel Geld versprochen, die Realität sieht jedoch so aus: 12-Stunden-Schichten, kein Wochenende, kein Urlaub, ständige Überwachung, Gewalt und Demütigungen, unzureichender Arbeitsschutz und notdürftige medizinische Versorgung. Lebenslange Gesundheitsschäden sind die Folge. Die meisten werden noch vor Ablauf der Verträge gekündigt und fallen um ihr Geld um.
Die unabhängige Organisation Vaan Muhil unterstützt die Sumangali-Frauen. Gemeinsam mit anderen NGOs und Gewerkschaften hat Vaan Muhil eine Unterschriftenkampagne zur Abschaffung des Sumangali-Systems gestartet. Ihr Ziel: Lohnsklaverei muss verboten werden. Die UnterstützerInnen lehnen die herrschenden Produktionsbedingungen in der indischen Textilbranche ab. Jene Frauen, die unsere Kleidung produzieren, haben ein Recht auf ordentliche Arbeitsbedingungen und auf gerechte Löhne. Die katholische Frauenbewegung (kfb) hat eine Kampagne gegen diese Lohnsklaverei gestartet, der ÖGB, weltumspannend arbeiten, die Clean Clothes Kampagne, DKA, KABÖ und die Frauensolidarität unterstützen die Aktion. In einer Petition an den Arbeitsminister des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu, K. T. Pachamal, fordern sie ein Verbot des Sumangali-Systems.
Mehr Informationen über die Aktion und die Petition gibt es unter: www.teilen.at
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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 1/14.
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