ÖGB: Arbeit gerecht verteilen

420.000 Menschen sind derzeit arbeitslos – ein Rekordwert. „Der von der Regierung angekündigte Arbeitsmarktgipfel muss mehr bringen als Zahlenkosmetik“, fordert Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB. „Es genügt nicht, die Arbeitslosenquote zu senken. Gleichzeitig muss die Qualität der angebotenen Arbeitsplätze steigen.“

Die Statistik zeigt, dass die Wirtschaft Bedarf an Teilzeitarbeitskräften hat. Nur die Hälfte der ArbeitnehmerInnen arbeitet Vollzeit. „Vor allem Frauen bekommen nur noch Teilzeitjobs. Diese Not müssen wir zur Tugend machen und die Normalarbeitszeit mit einem Maßnahmenmix verkürzen – natürlich bei Erhalt von Kaufkraft und Lebensstandard“, so Achitz.
Arbeitszeitverkürzung sei notwendig, um die vorhandene Arbeit gerechter zu verteilen. „Während die einen mit unterbezahlten Teilzeitjobs abgespeist werden, müssen andere haufenweise Überstunden machen“, kritisiert Achitz. Deshalb sollten Arbeitgeber, die Überstunden anordnen, auch einen Beitrag von einem Euro pro Stunde zusätzlich ins Gesundheits- und Arbeitsmarktbudget einzahlen. Ein weiterer Schritt für Achitz ist die Erhöhung des Urlaubsanspruchs. Arbeitsmarkt und Gesellschaft haben sich verändert, die Menschen wechseln häufiger den Arbeitsplatz, ob freiwillig oder unfreiwillig. Dem müsse Rechnung getragen werden: „Alle ArbeitnehmerInnen sollen die Chance auf die sechste Urlaubswoche bekommen – und nicht nur diejenigen, die 25 Jahre in ein und demselben Betrieb beschäftigt sind.“
Mehr Infos unter:
tinyurl.com/ou2skmw

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 5/15.

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