Internationaler Gewerkschaftsbund: Gewerkschaftsrechte weltweit

Die »Jährliche Übersicht über die Verletzungen von Gewerkschaftsrechten 2008« listet für das Jahr 2007 ArbeitnehmerInnenrechtsverletzungen in 138 Ländern auf. Weltweit wurden 91 GewerkschafterInnen ermordet, wobei Kolumbien mit 39 Ermordeten 2007 das gefährlichste Land für GewerkschafterInnen war.
Aus 63 Ländern wurde über systematische und schwer wiegende Einschüchterungen gegen GewerkschafterInnen berichtet. 73 GewerkschafterInnen wurden während des Jahres 2007 inhaftiert, darunter allein 40 im Iran. In 15 Ländern wurden neue gesetzliche oder administrative Maßnahmen im Widerspruch zu internationalen Übereinkommen gesetzt. Mittels Absprachen zwischen Regierung und ArbeitgeberInnen wurde in einigen Ländern versucht, den Beschäftigten ihre legitimen Rechte, eine gewerkschaftliche Vertretung vorzuenthalten. Dies gilt insbesondere für WanderarbeiterInnen, die weltweit ausgebeutet werden.
In zahlreichen Ländern der Welt sind freie Gewerkschaften verboten bzw. unterliegt ihre Arbeit in bestimmten Sektoren erheblichen Einschränkungen. Viele Regierungen verwenden eine sehr breit gefasste Definition von »wesentlichen Diensten«, um – etwa Beschäftigten im öffentlichen Dienst – das Vereinigungs- und Tarifverhandlungsrecht zu verweigern. Eine deutliche Unterdrückung der Rechte der ArbeitnehmerInnen zeigte sich im Mediensektor, v. a. wenn sich Regierungen Untersuchungen durch JournalistInnen entziehen wollten.
Die »Jährliche Übersicht 2008« konstatiert als eine alarmierende Entwicklung das Bestreben sowohl nationaler als auch internationaler ArbeitgeberInnen, unbefristete Vollzeitstellen in prekäre Beschäftigungsformen umzuwandeln. Viele Unternehmen haben reguläre Beschäftigte durch »Leiharbeitskräfte« ersetzt und sich so Pflichten entzogen, die sie andernfalls erfüllen müssten.
Weblink:
http://survey08.ituc-csi.org

Von Florian Kräftner, ÖGB-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe .

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