GPA-djp: Dreiste Inserate veröffentlicht

Bald 30.000 Klicks und inzwischen 150 konkrete Meldungen auf der „Watchlist Praktikum“ bestätigen den enormen Handlungsbedarf. „Es werden die unglaublichsten Erlebnisse von Nicht- und Unterbezahlung gemeldet“, berichtet Veronika Kronberger von „Plattform Generation Praktikum“. „Für eine Reihe von Unternehmen ist es offensichtlich ganz normal, BerufseinsteigerInnen auszubeuten. In vielen Fällen zeichnet sich das schon in den Inseraten ab, in denen ganz unverhohlen hohe Qualifikationen und Flexibilität zum Billigst- oder sogar zum Nulltarif gefordert werden.“
„Ausschreibungen lassen Rückschlüsse auf die tatsächlichen Arbeitsbedingungen zu, sind also ein erster Indikator dafür, ob PraktikantInnen angemessen und rechtskonform behandelt werden“, so Karl Proyer, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der GPA-djp. Seit Kurzem werden auch Inserate genau unter die Lupe genommen.
„Es ist wirklich abenteuerlich, wie krass das Verhältnis zwischen Leistung und Entlohnung ist, während besonders findige Unternehmen auch noch von einer sogenannten marktüblichen Bezahlung sprechen. Wir haben uns deswegen dazu entschlossen, besonders dreiste Inserate öffentlich zu machen – die Unverfrorenheit, mit denen manche Arbeitgeber glauben, das Arbeitsrecht umgehen zu können, lässt uns ja gar keine andere Wahl“, so Proyer weiter. Ein Praktikum, das sich als verstecktes Arbeitsverhältnis entpuppt, muss selbstverständlich laut Kollektivvertrag oder zumindest laut ortsüblichem Entgelt entlohnt werden.

Mehr Infos unter:
www.watchlist-praktikum.at

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 1/15.

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