Seit dem Jahr 2010 steht Griechenland unter Aufsicht der Troika, die Sparmaßnahmen in den Krisenländern Europas propagiert. Massive Einsparungen im Sozial- und Gesundheitsbereich haben in den letzten Jahren breite Teile der griechischen Bevölkerung in die Armut gestürzt. Immer mehr Menschen fallen aus dem Gesundheitsversicherungssystem, können sich Medikamente und Behandlungen nicht leisten. „Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit wird den Menschen das Arbeitslosengeld und auch die Krankenversicherung gestrichen“, berichtete Karadimos Ioannis, Aktivist der „Klink der Solidarität“ in Thessaloniki, bei der gemeinsamen Diskussionsveranstaltung des ÖGB-Europabüros und der AK Europa zum Thema „Gesundheit in der Krise“ in Brüssel.
Die Klinik der Solidarität im Norden Griechenlands wird von Ärztinnen und Ärzten ehrenamtlich geführt, die kostenlose Gesundheitsdienstleistungen für alle anbieten und für eine staatliche Gesundheitsversorgung kämpfen, die für alle Menschen zugänglich ist. Dass die Situation nicht einfach ist und der Andrang auf die Solidaritätsklinik immer größer wird, erzählten die AktivistInnen bei der Diskussionsveranstaltung. Sie kritisierten vor allem, dass die humanitäre Katastrophe in Griechenland verschwiegen wird. Und Diskussionsteilnehmerin Ulrike Neuhauser, Vize-Generalsekretärin vom Dachverband der Arbeitgeber der öffentlichen Krankenanstalten (HOSPEEM), betonte, dass die EU finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, diese jedoch nicht dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 8/14.
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