Arbeiterkammer: Zuckerbomben statt Hirnnahrung

Die AK-KonsumentenschützerInnen haben Frühstücksflocken genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Jedes zweite Produkt besteht zu mindestens 30 Prozent aus Zucker; der Höchstwert liegt sogar bei 45 Prozent. Produkte mit mehr als 30 Prozent Zucker sind Süßigkeiten und kein ausgewogenes Frühstück. Die Hersteller müssen sich hier ihrer Verantwortung bewusst werden und weniger Zucker zusetzen, fordert die Arbeiterkammer.
Als gesundes Frühstück für Jung und Alt werden Cerealien beworben. Vor allem Kinder werden mit den Verpackungen und Geschmacksrichtungen angesprochen. Sie sollen damit einen perfekten Start in den Schultag haben. Viele Angebote versuchen, mit zusätzlichen Vitaminen und Mineralstoffen zu punkten. 23 verschiedene Frühstückscerealien wurden eingekauft und der Zuckergehalt ermittelt. Der Zuckeranteil pro Packung liegt zwischen acht und 45 Prozent.
Ein Schulkind unter zehn Jahren sollte pro Tag höchstens 27 Gramm zugesetzten Zucker essen. Umgerechnet auf die empfohlene Tageszufuhr eines Volksschulkindes entspricht eine 30-Gramm-Portion zwischen neun und 50 Prozent des Bedarfs. Mit einer Schüssel Knusperone Honey Wheat beispielsweise ist der halbe Tagesbedarf an Zucker bereits abgedeckt. Eine Schüssel Kellog’s Cornflakes hingegen liegt bei nur neun Prozent der empfohlenen Tageszufuhr.
In der Werbung werden Frühstückscerealien häufig als gesunde Getreidekost beworben. Meist handelt es sich aber nicht um Vollkorn und Ballaststoffe sind Mangelware. 65 Prozent der getesteten Cerealien sind mit Vitaminen, manche auch mit Mineralstoffen angereichert.
Tipps: Achten Sie beim Einkauf auf den Zuckergehalt der Frühstücksflocken. Bedenken Sie, dass sich vor allem Kinder schnell an süßes Essen gewöhnen. Zusätze von Vitaminen und Mineralstoffen sind bei einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung grundsätzlich nicht notwendig. Allenfalls Folsäure kann bei Kindern sinnvoll sein.
Machen Sie für sich und Ihre Kinder lieber ein Frühstück mit Haferflocken und Obst, eventuell gemischt mit ein paar Cerealien.

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 02/13.

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