Schüssel und die Telefonzelle
Liebe Redaktion!
Den jüngsten Witz schon gehört? Worin besteht der Unterschied zwischen Bundeskanzler Schüssel und einer Telefonzelle? Ganz einfach: In der Telefonzelle wird zuerst gezahlt und dann gewählt!
Dorothea Schreyvogel, Internet
Hausgemachte Probleme
Sehr geehrte Redaktion!
Mit der Neugestaltung hat Ihre Zeitung sehr gewonnen. Sie ist jetzt lockerer geworden, das tut gerade den Themen gut, die man eigentlich gar nicht gerne liest, obwohl oder gerade weil sie uns Arbeitnehmer betreffen.
Jeder Mensch, der schon einmal eine Nummer beim Ausgabeautomat im AMS gezogen hat, weiß, wie schnell sich die Lebenseinstellung verändert, wenn man Arbeitslose oder Notstandshilfe bezieht, falls einem überhaupt dieses Recht zugestanden wird. Ich kenne viele, die sich heimlich schämen und zu Hause verkriechen, weil sie die ständigen Absagen auf dem Arbeitsmarkt so kränken. So ist es zwar kein Trost, aber hilfreich, immer wieder Hintergrundinformationen über die strukturellen und vor allem hausgemachten Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu erfahren. Hilfreich fürs rasche Verstehen komplexer Dinge in der neuen A&W sind auch die übersichtlichen Begriffserklärungen.
Gerda Raab, Internet
Wechselwarme Bäder
Liebe Redaktion!
Die neue Verpackung ist ansprechend, dabei hätte der wie immer interessante Inhalt eures Heftes sie gar nicht notwendig gehabt. Natürlich stürzt einen das neue Heft vor allem in Zeiten wie diesen immer in ein Wechselbad der Gefühle. Heiß und kalt!!! Das heißt heutzutage: Heiße Zustimmung zu fast allem, was da steht, aber kalte Wut angesichts der Ereignisse, die eure Autoren kommentieren bzw. kommentieren müssen. Wie sehr wünsche ich mir langweilige »Arbeit&Wirtschaft«-Hefte! Nämlich in dem Sinne, dass sowieso alles klappt im Staate. Aber ich fürchte sehr, dass die Zeiten spannend bleiben und man sich weiterhin über die Übereinstimmung im großen NEIN freut, aber so gar nicht über die Anlässe.
Karl Mayer, Wien 17
Lob für Professor Rothschild
Sehr geehrte Redakteure!
Wie immer gefielen mir auch in eurem Märzheft die historischen Geschichten besonders gut. Leider rückt uns die Historie auf die Pelle. Die Zeichnungen und Fotos aus der Ersten Republik werden bald wieder aktuell sein. Lob auch für den Artikel von Professor Rothschild. Mit seiner Kritik an der neoliberalen Politik der EU spricht er aus, was ich mir schon lange denke. Dabei bin ich ein begeisterter Europäer.
Theo Fischer, Linz
A K T U E L L
Kriegslied
s Ist Krieg! s ist Krieg! O Gottes Engel wehre
Und rede Du darein!
s Ist leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!
Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen
Und vor mir weinten, was?
Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?
Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?
Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammleten und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?
Was hülf mir Kron und Land und
Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
sIst leider Krieg – und ich begehre
Nicht schuld daran zu sein!
Matthias Claudius (1740-1815)
Von Siegfried Sorz (Chefredakteur)
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe .
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