Das neue Arbeitszeitgesetz setzt ArbeitnehmerInnen massiv unter Druck. Gewerkschaften und BetriebsrätInnen müssen nun versuchen, auf Kollektivvertrags- und Betriebsebene das Ausschöpfen der Möglichkeiten durch die ArbeitgeberInnen abzuschwächen.
Der 12-Stunden-Tag
ÖVP und FPÖ setzten mit Unterstützung der NEOS im Juli das im Parlament um, was sich Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung seit Langem wünschten. Viele Unternehmen begrüßen die neue Arbeitszeitregelung. Der ÖGB kontert: Für diese Wünsche wären keine neuen Gesetze notwendig gewesen. Ein Überblick.
Im Parlament stimmten SPÖ und die Liste Pilz gegen das neue Arbeitszeitgesetz, das unter bestimmten Bedingungen 12-Stunden-Tage und 60-Stunden-Wochen ermöglicht. Gewerkschaft und Arbeiterkammer warnen bis heute vor den Auswirkungen der Arbeitszeitflexibilisierung für ArbeitnehmerInnen.
12-Stunden-Tag im Handel die Ausnahme – noch. Barbara Teiber im Interview
Barbara Teiber, die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), sieht im Gespräch mit Arbeit & Wirtschaft aber nur die Ruhe vor dem Sturm, da nun...
Die Chronik der Ereignisse: Die Einführung des 12-Stunden-Tags
Mit 1. September 2018 wurden die Pläne der Regierung zur Arbeitszeitflexibilisierung umgesetzt und damit der 12-Stunden-Tag in Österreich eingeführt. Wir blicken zurück auf die Ereignisse und was...
„Freiwilligkeit ist eine Schimäre“ – Hans Trenner im Interview
Die neuen Arbeitszeitregelungen werfen für ArbeitnehmerInnen viele Fragen auf. Hans Trenner, Bereichsleiter für Beratung der Arbeiterkammer Wien, erklärt im Gespräch die wichtigsten Fallstricke.
Zahlen, Daten, Fakten
Eurostat erhebt jährlich die Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten: Österreich mit 42,7 Stunden auf Platz zwei – ein anderes Bild zeichnet die von der Wirtschaftskammer gerne zitierte Aufstellung der Tarifsarbeitszeit.
Wen das neue Arbeitszeitgesetz trifft
Betroffene erzählen
Für Katharina Stöllner gehören 12-Stunden-Tage zum Job dazu: Als Krankenschwester betreut sie Menschen vor und nach der Operation. Wie lässt sich so ein Schichtdienst für die zweifache Mutter mit dem Familienleben vereinbaren?
Johannes Schwarcz-Breuer vertritt die ArbeitnehmerInnen in Luftfahrt und Schiffverkehr in der vida. Beide Branchen sind unterschiedlich vom neuen Arbeitszeitgesetz betroffen. 12-Stunden-Dienste wären insbesonders in der Schifffahrt fatal, warnt der Experte.
Ein längerer Arbeitstag hat Auswirkungen auf Sozialleben und Gesundheit. Horst Bracher erzählt im Gespräch, wieso es für ihn unmöglich wäre, langfristig 12-Stunden-Schichten zu arbeiten.
Besonders in der Gastronomie kam der 12-Stunden-Tag gut an, war er doch mancherorts gelebte Praxis. Walid arbeitet seit Langem für Imbisslokale und hat so seine Erfahrungen mit ausufernden Arbeitstagen gemacht. Die Entlohnung war nicht dementsprechend.
Im Konzern A1 Telekom Austria wird die Arbeitszeit vom eigenen Kollektivvertrag geregelt – und das auch weiterhin. Vom neuen Arbeitszeitgesetz betroffen ist die A1 Telekom dennoch. Die Konkurrenz könnte das Unternehmen dadurch indirekt unter Druck setzen, so Franz Valsky vom Betriebsrat der A1.