Der Chatbot bringt Eigenschaften ins Spiel, die der Mensch überhaupt erst brauchte, um ihn zu entwickeln – und die wir heute brauchen, um uns mit den modernen Technologien auseinanderzusetzen. Denn die künstliche Intelligenz ist da, und sie wird uns bleiben. Während sie in Produktion und Industrie schon längst ein wichtiges Standbein ist, stellen generative Technologien, die Texte und Bilder fabrizieren, ein weiteres Puzzlesteinchen dar, das KI als Teil unseres Lebens festigt.
Aber was macht die fortschreitende Digitalisierung mit uns, als Menschen, als Gesellschaft? Was verändert sich hier gerade? Wie können wir die KI regulieren, wie korrigieren? Wir sind diesen Fragen nachgegangen, haben Expert:innen, Informatiker:innen, Techniker:innen und Philosoph:innen zurate gezogen – und natürlich nicht nur ChatGPT.
Ein erstes Fazit dieser Reise: Der Betriebsrat ist eine zentrale Instanz, um eine Balance zwischen technologischem Fortschritt und menschenzentrierter Unternehmenspolitik herzustellen. Er hat bei der voranschreitenden Digitalisierung die große Verantwortung inne, dass neue Technologien im Betrieb auch arbeitnehmer:innenfreundlich eingesetzt werden.
Der Informatiker Hannes Werthner verweist im Interview (ab Seite 16) auf die Notwendigkeit von „starken und klugen Gewerkschaften“, um rechtliche Spielregeln für die Etablierung neuer Technologien vorzugeben. Sie sind in diesen dynamischen Zeiten gefragt, Produktivitätssteigerungen zu einem Gewinn für die breite Gesellschaft – und nicht nur für einige wenige – zu machen.
Manchmal muss man also gar nichts neu erfinden, sondern lediglich auf Bewährtes setzen. Auch die Sozialpartnerschaft bleibt eine Stärke des politischen Gefüges der Republik. Der neuen Bundesregierung sei in diesem Sinn die Dringlichkeit vermittelt, sie entsprechend zu würdigen, wie der Publizist Armin Thurnher in seinem Essay hervorstreicht (ab Seite 6).
Übrigens: Der Österreichische Gewerkschaftsbund feiert dieser Tage sein 80-jähriges Jubiläum. Wir gratulieren ihm – und damit allen Arbeitnehmer:innen in diesem Land – herzlich zum Geburtstag, und Ihnen wünschen wir: Gute Lektüre!
In dieser Ausgabe:
- Risse und Kompromisse
Armin Thurnher: Die Revitalisierung der Sozialpartnerschaft - Jugend sucht Zukunft
Junge Menschen brauchen eine Perspektive - Smarte Kolleg:innen
Roboter und künstliche Intelligenz sind in der Produktion bewährte Begleiter:innen geworden. Ob dadurch Arbeitsplatzverluste drohen und ob wir es mit einer industriellen Revolution zu tun haben, finden wir u. a. bei der Firma Eaton in Schrems heraus. - Chance oder Bedrohung?
Johanna Pirker über das ambivalente Potenzial der KI - Humane Algorithmen
Star-Informatiker Hannes Werthner im Interview - Wir reden mit bei der Digitalisierung
Rechte und Pflichten des Betriebsrats bei KI - Grenzen für die Technologie
Was die KI-Verordnung der EU jetzt bringt - Blitzlichter
Die Digitalisierung der BR-Kommunikation - Vertrauen ist gut, leiwand ist besser
Die Gründerin des Start-ups leiwand.ai im Gespräch - Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen
Was wir von Medienrevolutionen lernen können - Neuland erforschen
Digitalisierung gesundheitsfördernd einsetzen - Unfair by Design
Der wachsende Einfluss von KI-Systemen auf unseren Alltag macht vertrauenswürdige Technologien notwendig. Doch die Technologie liefert oft diskriminierende Ergebnisse, denn sie lernt aus unserer ungerechten Vergangenheit. - Mein Betriebsrat – meine App
Die meinBR-App aus dem ÖGB-Verlag - News von der Maschine
Künstliche Intelligenz zieht in den Journalismus ein - Das Machtspiel mit den Zöllen
US-Präsident Donald Trump wütet, und seine disruptive Zollpolitik stellt ganze Volkswirtschaften auf den Kopf. Die EU könnte mit der Förderung regionaler Souveränität antworten. - Standort stärken, Arbeitsplätze sichern
Zu guter Letzt kommt Reinhold Binder zu Wort
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