Es ist viel los in der Zeit so ab Mitte 30, besonders wenn man Kinder hat. Im Berufsleben beginnt oft die Phase, in der man mehr in die Verantwortung genommen wird, aber auch die Kinder brauchen einen. Und oftmals kommt noch etwas anderes dazu: Großeltern, die erkranken; oder Eltern, die Assistenz benötigen bei Behördengängen oder im Umgang mit nicht altersfreundlich konzipierten technischen Geräten und Programmen.
Wenn ich an solch stressigen Tagen dann mal durchatmen kann, werde ich mir auch bewusst: Mensch, ich bin privilegiert! Mir ist es möglich, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen; mit meiner Partnerin, der genauso wie mir beides wichtig ist. Das wird durch gezielte Entscheidungen, durch Aufteilung und Abstimmung als Eltern möglich. Aber es ist auch die Umgebung, die den Rahmen vorgibt: etwa die Kapazitäten und die Flexibilität der Kindergärten, welche Schulen es rundherum gibt und wie man da hinkommt – Stichwort (öffentlicher) Verkehr. Bei jeder Wahl entscheiden wir mit, welche Politik unseren Alltag gestaltet.
Unterstützung durch die Familie kommt dann dazu – bei uns etwa durch die Omas oder die Großtante, die regelmäßig die Kinder betreuen, oder den Onkel, der die Kids von A nach B bringt. Dafür hilft man ihnen im Gegenzug bei Herausforderungen mit dem Laptop oder Apps umso lieber – man ergänzt sich und profitiert voneinander, im Sinne einer gelebten Generationenvielfalt.
Auch im Betrieb kann das ein Erfolgsgeheimnis sein. Warum das in den kommenden Jahren immer gefragter wird – Stichwort Pensionsantritte –, berichten wir in dieser Ausgabe. Heinz Fischer erzählt, was er an jungen Menschen schätzt. Zudem zeigen wir, was es bringt, wenn Personen unterschiedlichen Alters nebeneinander arbeiten und lernen. Das und noch mehr finden Sie in unserem Dezemberheft – viel Freude beim Lesen!
In dieser Ausgabe:
- Die Altersmischung macht’s
Die Pensionen der geburtenstarken Jahrgänge der 1960er stellen den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Wie Betriebe und Betriebsräte ihre Nachfolge sichern und Generationenvielfalt als Stärke nutzen. - Ist die Jugend politikverdrossen?
Die große Frage beantwortet Journalistin Anna Jandrisevits - Die Verhältnisse zum Tanzen bringen
Matthias Hauer und Heinz Fischer im Interview - Benzinschwestern
In einem Lehrbetrieb in Wien-Floridsdorf bildet die soziale Einrichtung Jugend am Werk Menschen unterschiedlichen Alters in Kfz-Technik aus. Ein Ausbildungszweig richtet sich dabei dezidiert an Frauen, die gerne an Autos schrauben. - Pensionen? Na sicher!
A&W räumt mit Mythen zum Pensionssystem auf - Zwei Universen – eine Generation?
Carina Altreiter über eine zwiegespaltene Jugend - Was macht einen guten Job aus?
Jugendvertrauensräte über gute Arbeitsplätze - Frech für die gute Sache
Pia Gsaller, Gewerkschafterin und ÖBB-Lehrling, im Porträt - Wie willst du lernen?
Auf der Suche nach den Bildungskonzepten der Zukunft - Von Tokio bis Daressalam
Während Japan mit der Überalterung der Bevölkerung ringt, gibt es in Tansania nicht genug Jobs für die vielen jungen Menschen. Über den Umgang mit demografischen Herausforderungen in zwei gegensätzlichen Gesellschaften. - In fünf Minuten
Der Gewinnertext des AK-Essaypreises über mobile Pflege - Eine Ausgeburt des Kapitalismus
Wie Kinderarbeit in Österreich abgeschafft wurde - Raus aus der Klischeefalle!
Die Wirtschaftsagentur Wien bricht mit Stereotypen - Sternzeit: sichere Zukunft
ÖGB-Experte Jonas Langen über Nachhaltigkeit im Betrieb
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